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Nach der Trauerfeier in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor ist der Sarg der Queen in die königliche Gruft hinabgelassen worden. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jonathan Brady

Staatsbegräbnis in LondonAbschied von Queen Elizabeth II.

19. September 2022, 21:28 Uhr

Mit einer Trauerfeier und einer Prozession haben Hunderttausende Abschied von der britischen Königin Elizabeth II. genommen. Der Sarg der Queen ist in die königliche Gruft hinabgelassen worden. Zur Trauerfeier waren mehr als 2.000 Amts- und Würdenträger aus aller Welt gekommen. Die Queen war am 8. September im Alter von 96 Jahren gestorben.

Nach dem Trauergottesdienst in der St. Georgskapelle auf Schloss Windsor ist der Sarg von Queen Elizabeth II. in die königliche Gruft hinabgelassen worden. Damit endete am Montagabend der öffentliche Teil des Staatsbegräbnisses. Königskrone, Zepter und Reichsapfel, die während der Trauerfeier auf dem Sarg der Queen gelegen hatten, wurden auf den Altar des Gotteshauses gelegt.

An der Trauerfeier in der St. Georgskapelle des Schlosses nahmen rund 800 Gäste teil, darunter neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiter der Queen. Die Beisetzung von Elizabeth II., die 70 Jahre lang britische Königin war, fand später am Abend im engen Kreis der britischen Königsfamilie statt.

Tausende Menschen säumen Prozessionsstrecke

Am Montagvormittag hatte in der Westminster Abbey in London die zentrale Trauerfeier für die vor elf Tagen verstorbene Königin Elizabeth II. stattgefunden, dabei waren mehr als 2.000 Amts- und Würdenträger aus aller Welt, für Deutschland etwa Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Rund um die Kathedrale versammelten sich bereits in der Nacht Tausende von Menschen, um sich einen guten Platz zu sichern.

Der Sarg der Königin Elizabeth II. war zuvor überführt worden. Rot uniformierte Träger hoben ihn am Montagvormittag in der Westminster Hall an, wo er mehr als vier Tage lang aufgebahrt war, und brachten ihn zu einer zwei Tonnen schweren historische Kanonen-Lafette, die dann von 142 jungen Marine-Soldaten mit Tauen zur Westminster Abbey gezogen wurden.

Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg in einer letzten feierlichen Prozession nach Schloss Windsor gebracht.

Staatsgäste erweisen der Queen die letzte Ehre

Am Tag vor dem Begräbnis hatten hochrangige Trauergäste der verstorbenen britischen Königin in Westminster Hall die letzte Ehre erwiesen, unter ihnen auch US-Präsident Joe Biden, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Spaniens König Felipe und die ukrainische Präsidenten-Ehefrau Olena Selenska. Am Abend empfing König Charles III. den US-Präsidenten, Japans Kaiser Naruhito und weitere Amts- und Würdenträger im Buckingham-Palast. Zuvor hatte er Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern dort begrüßt.

Schweigeminute in ganz Großbritannien

Landesweit hatten am Sonntagabend die Menschen mit einer Schweigeminute der gestorbenen Königin gedacht. Sie begann mit einem Glockenschlag von Big Ben in London. Die Menschen hielten vor ihren Häusern, bei Veranstaltungen oder Mahnwachen inne, um der am längsten dienenden Monarchin der britischen Geschichte zu gedenken.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Das Staatsbegräbnis für die Queen ist das erste in Großbritannien seit dem für Premier Winston Churchill im Jahr 1965. Die Trauerfeiern für die Königin finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Für die Polizei in der britischen Hauptstadt ist es der größte Einsatz ihrer Geschichte.

Das Staatsbegräbnis hat auch Auswirkungen auf die Reisepläne vieler Menschen. Am Londoner Flughafen Heathrow wurden mehr als 100 Flüge abgesagt, weil die Einflugschneisen über die Innenstadt oder das Schloss Windsor führen. Man wolle sichergehen, dass es dort während der Zeremonie still sei, teilte der Airport mit. In den 15 Minuten vor und nach landesweiten Schweigeminuten zum Ende des Gottesdiensts gab es deshalb keine Starts und Landungen, ebenso während des Trauerzugs am Nachmittag.

AFP, Reuters, dpa (lat, ksc)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 19. September 2022 | 06:00 Uhr