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Die US-Astronautin Loral O'Hara (li) mit ihren russischen Kollegen Nikolai Tschub und Oleg Kononenko. Bildrechte: picture alliance/dpa/POOL | Alexei Filippov

Internationale RaumstationNeues russisch-amerikanisches Team für die ISS

16. September 2023, 03:04 Uhr

Ungeachtet der Spannungen wegen des Ukraine-Kriegs sind zwei russische Kosmonauten und eine US-Astronautin zur Internationalen Raumstation geflogen. Dort lösen sie ein Trio ab, das schon längst zurück sein wollte. Immerhin hat die NASA nun einen neuen Rekordastronauten.

Ein Sojus-MS-24-Raumschiff mit einer russisch-amerikanischen Besatzung hat am späten Freitagabend die Internationale Raumstation ISS erreicht. Das teilte die russische Raumfahrtbehörde Roscosmos mit. Das Raumschiff war vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abgehoben. Nach einem dreistündigen Flug dockte es an die ISS an. An Bord die beiden Russen Oleg Kononenko und Nikolai Tschub sowie ihre US-Kollegin Loral O'Hara.

Start der Sojus-Trägerrakete am Freitag in Baikonur. Bildrechte: picture alliance/dpa/Roscosmos space corporation/AP | -

Tschub und Kononenko sollen ein Jahr auf der ISS verbringen, O'Hara nur ein halbes Jahr. Für die US-Amerikanerin ist es der erste Flug ins All. Sie sagte vor dem Abflug: "Es ist ein ganz besonderer Moment und ein sehr gutes Gefühl, Teil von etwas zu sein, das größer ist als wir und das so viele Menschen zusammengebracht hat." 

Verspäteter Schichtwechsel auf der ISS

Das Trio soll die Russen Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie den US-Bürger Frank Rubio ablösen, die seit einem Jahr auf der ISS leben. Deren Mission war verlängert worden, weil ihr Sojus-Raumschiff im Dezember ein Leck im Kühlsystem erlitten hatte. Es war nach Angaben Moskaus durch einen kleinen Meteoriten entstanden.

Der Start am Freitag erfolgte weniger als einen Monat nach dem Absturz der russischen Mondsonde Luna-25. Diese hätte als erste Mondsonde der Geschichte auf dem Südpol des Erdtrabanten landen sollen. Überschattet wird die Mission vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Weltraumforschung und die Raumstation ISS sind eines der wenigen Projekte, in denen Russland und die USA noch zusammenarbeiten.

Nikolai Tschub, Oleg Kononenko und Loral O'Hara (von untern nach oben) kurz vor dem Start. Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Sergei Savostyanov

Rubio neuer Rekord-Astronaut der Nasa

Knapp ein Jahr ist der Astronaut Frank Rubio nun schon an Bord der Internationalen Raumstation ISS und damit länger am Stück im All als jeder andere US-Amerikaner vor ihm. Rubio stellte den bisherigen Rekord von 355 Tagen seines Astronautenkollegen Mark Vande Hei am Montag ein. Bis zu seiner geplanten Rückkehr Ende September wird er die Höchstmarke voraussichtlich auf 371 Tage ausbauen. Weltrekordler ist aber der russische Kosmonaut Waleri Poljakow, der von 1994 bis 1995 durchgehend 437 Tage an Bord der Raumstation "Mir" war.

AFP, dpa (ans)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 15. September 2023 | 19:30 Uhr