USA Texas: 46 tote Migranten in Lkw entdeckt

28. Juni 2022, 11:27 Uhr

Im US-Bundesstaat Texas haben die Behörden in einem Lkw Dutzende Tote gefunden. Mehrere Überlebende wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Opfer waren vermutlich aus Mexiko ins Land geschleust worden.

von MDR AKTUELL

In der Nähe von San Antonio in Texas sind in einem abgestellten Lkw 46 Tote entdeckt worden. Bei ihnen handelt es sich offenbar um illegale Einwanderer. Wie die US-Behörden mitteilten, wurden 16 weitere Personen ins Krankenhaus gebracht. Unter ihnen seien auch Kinder gewesen. Sie hätten Anzeichen von Dehydratation und Hitzesymptomen gehabt.

Kein Wasser und keine Kühlung im Lkw

Der Feuerwehrchef von San Antonio, Charles Hood, sagte dem Lokalsender News4SA, bei dem Lkw-Anhänger handele es sich um einen Kühltransporter. Wasser oder eine Klimaanlage habe es dort aber nicht gegeben. Ein Mann, der in der Nähe gearbeitet habe, habe Schreie gehört und sei zu dem Lkw gegangen.

Warum die 46 Menschen gestorben sind, war zunächst noch unklar. In San Antonio herrschten am Montag laut nationalem Wetterdienst Höchsttemperaturen um die 38 Grad Celcius. San Antonios Bürgermeister Ron Nirenberg sprach von einer "schrecklichen menschlichen Tragödie". Auch Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard sagte, es handele sich um eine Tragödie. Er kündigte an, der mexikanische Konsul werde sich zu dem Unglücksort begeben, auch wenn die Nationalität der Opfer noch nicht bekannt sei. Bislang ist bekannt, dass zwei der Opfer aus Guatemala stammen sollen.

Behörden melden drei Festnahmen

Den texanischen Behörden zufolge gab es drei Festnahmen. News4SA zitiert den Polizeichef von San Antonio, William McManus, allerdings mit den Worten, es sei aber unklar, ob die Verdächtigen tatsächlich mit dem mutmaßlichen Menschenschmuggel in Verbindung stünden.

Von San Antonio bis zur Grenze nach Mexiko sind es etwa 250 Kilometer. 2017 waren in der texanischen Großstadt ebenfalls in einem Anhänger zehn tote Migranten entdeckt worden, Dutzende Menschen mussten ins Krankenhaus.

dpa, AFP (aju)