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Die EU will ein Gesetz zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz beschließen. (Symbolbild) Bildrechte: imago images / Panthermedia

Fragen und AntwortenWas bedeutet das neue KI-Gesetz der EU?

14. März 2024, 10:31 Uhr

Für Künstliche Intelligenz gelten in Europa künftig umfassende Vorschriften. Das Europaparlament in Straßburg stimmte mit großer Mehrheit abschließend einem KI-Gesetz zu. Es sieht Auflagen etwa für die Gesichtserkennung oder für Text- und Bildprogramme wie ChatGPT vor. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Worum geht es bei dem Gesetzesvorschlag? 

Das Gesetz zielt darauf ab, die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Europäischen Union sicherer zu machen. Es soll sicherstellen, dass KI-Systeme transparent, nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich sind. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die KI-Systeme von Menschen überwacht werden und nicht nur von anderen Technologien.

Die Pläne gehen auf einen Vorschlag der EU-Kommission von 2021 zurück. Demnach sollen KI-Systeme künftig in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein. KI, die zur Manipulation des menschlichen Verhaltens eingesetzt wird, soll demnach in der Europäischen Union verboten werden.

Stichwort: Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht.Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht.

Warum ist das wichtig? 

Die Verwendung von KI ist weitverbreitet und nimmt ständig zu. Obwohl Künstliche Intelligenz oft nützlich ist, birgt sie auch Gefahren. Die Europäische Kommission betont, die meisten KI-Systeme stellten keine großen Risiken dar. Es sei aber wichtig, Regulierungen zu schaffen, um alle möglichen Gefahren einzudämmen.

Besondere Risiken sieht die Kommission bei biometrischen Überwachungen und bei persönlichen Entscheidungen, die von KI-Systemen unterstützt werden, beispielsweise im Bereich der Strafverfolgung, Bildung und Erziehung.

Auf wen würde sich die Entscheidung auswirken? 

Das Gesetz soll für alle gelten, die KI-Systeme innerhalb der EU entwickeln, anbieten oder nutzen. Das betrifft öffentliche und private Akteure sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU, teilte die Kommission mit. 

Wie geht es weiter, wenn das Gesetz angenommen wird?

Sechs Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes müssen die Mitgliedstaaten zuerst verbotene Systeme schrittweise außer Betrieb nehmen. Nach zwei Jahren werden dann alle Punkte des Gesetzes vollständig umgesetzt sein. 

Was passiert, wenn sich jemand nicht an das neue Gesetz hält?

Die Mitgliedstaaten müssen Sanktionen beschließen, wenn Unternehmen die Vorschriften nicht einhalten. Das können Geldstrafen sein. Privatpersonen, die Verstöße gegen die Vorschriften entdecken, können sich bei nationalen Behörden beschweren. Diese können dann Überwachungsverfahren einleiten und gegebenenfalls Strafen verhängen.

dpa (akq)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 13. März 2024 | 11:30 Uhr