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sraelische Patrouille mit Militärhunden im Gazastreifen. Bildrechte: IMAGO/Cover-Images

Trotz WaffenruheSchusswechsel im Norden des Gazastreifens

28. November 2023, 22:44 Uhr

Trotz der verlängerten Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist es im Norden des Gazastreifens zu einem Schusswechsel gekommen. Beide Seiten bestätigten das und machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Ungeachtet dessen ließ die Hamas am Dienstagabend eine weitere Gruppe mit zwölf Geiseln frei. Nach Angaben von Bundesaußenministerin Baerbock ist auch eine Deutsche unter den Freigelassenen.

Trotz der Verlängerung der Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas ist es am Dienstag im nördlichen Gazastreifen nach Angaben beider Seiten zu einem Schusswechsel gekommen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Der israelischen Armee zufolge wurden eigene Soldaten beschossen, die dann zurückgeschossen hätten. Zudem seien drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Es habe mehrere Leichtverletzte gegeben. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe "verletzt worden". Den israelischen Angaben zufolge hätten sich die Soldaten an den im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Standorten aufgehalten.

Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee, warf allerdings Israel eine Verletzung der Waffenruhe vor. Zugleich betonte die Hamas, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung zur Waffenruhe gebunden, solange Israel sich ebenfalls zu deren Einhaltung verpflichtet fühle. Die Islamisten-Miliz rief die Vermittler Katar und Ägypten dazu auf, Israel zur Einhaltung der Waffenruhe zu drängen.

Waffenruhe zunächst bis Donnerstag verlängert

Die seit Freitag geltende Feuerpause sollte eigentlich am Dienstagmorgen enden. Unter der Vermittlung des Golfemirats Katar und Ägyptens einigten sich die Verhandler jedoch unter den bislang geltenden Bedingungen auf eine Verlängerung um zwei Tage. Damit könnte die Waffenruhe bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert wird, war zunächst unklar. Im Hintergrund gab es zumindest Bemühungen um eine Ausweitung. Ein wichtiger Teil des Abkommens ist der Austausch von Geiseln in Gaza mit etwa dreimal so vielen palästinensischen Gefangenen in Israel.

Zwölf weitere Geiseln frei - darunter auch Deutsche

Am Dienstagabend übergab die Hamas unterdessen eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz. Im Gegenzug sollten 30 palästinensische Häftlinge entlassen werden. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschließend könnten sie ihre Familien treffen. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu handelt es sich um zehn Israelis und zwei Thailänder. Wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb, ist unter den Freigelassenen auch eine Deutsche.

Es war bereits die fünfte Geisel-Gruppe, die seit Beginn der Feuerpause am Freitagabend freigelassen wurde. Seither kamen insgesamt 81 Geiseln verschiedener Nationalitäten frei, darunter 61 Israelis. Im Gegenzug wurden bisher 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Unter den entlassenen Hamas-Geiseln waren auch Deutsche. Von den am 7. Oktober von der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen hatten rund 20 auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 28. November 2023 | 09:00 Uhr