Vier Jahre nach der Gründung der DDR verschärften die Mächtigen im Arbeiter- und Bauernstaat den politischen Kurs. Umgehend kam es zum Protest. Die Bauarbeiter in der Berliner Stalinallee machten den Anfang.
Am 17. Juni 1953 protestierten mehr als eine Million Menschen in der DDR weitgehend friedlich gegen das kommunistische Regime. Sie forderten den Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und die Vereinigung Deutschlands
Am 17. Juni 1953 wurde der Volksaufstand in der DDR niedergeschlagen. In der Bundesrepublik wurde der Tag daraufhin zum Inbegriff der nationalen Frage.
Am 17. Juni 1953 hofften die Demonstranten vielerorts in der DDR auf Hilfe aus dem Westen. Doch die blieb aus: Die USA wollten keinen militärischen Konflikt mit der Sowjetunion riskieren, und Adenauer stand im Wahlkampf.
Der Schriftsteller Bertolt Brecht unterstützte auch nach dem 17. Juni 1953 die SED, aber es kam zu einer deutlichen Distanzierung. In einem Gedicht riet er der DDR-Führung sarkastisch, das Volk auszutauschen.
Die Fehleinschätzung der Regierung, was die Menschen ertragen können und wollen, war für DDR-Ökonom Siegfried Wenzel einer der Gründe für die spontanen Aufstände am 17. Juni 1953.
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Eine Funktionärin der Merseburger SED-Kreisleitung soll die Demonstranten agitieren. Doch ihr wird das Parteiabzeichen abgerissen, sie wird bespuckt und geschlagen.
Am Tag des Volksaufstandes fuhren sowjetische Soldaten in Wismutschächte ein und brachen damit ein Tabu: Waffen unter Tage sind verboten. Bergmänner erzählen, was geschah.
"Hinweg mit der Norm!, Sturz der Regierung!, Hinweg mit Grotewohl und Ulbricht!" fordern Arbeiter aus den Leuna- und Buna-Werken bei einer Demonstration am 17. Juni 1953 in Merseburg.
"Spitzbart, Bauch und Brille ist nicht des Volkes Wille!", war eine Losung, die bei der Demonstration am 17. Juni 1953 in Halle auf den Plakaten stand. Gerhard Ude erinnert sich.
Die DDR versuchte den Aufstand als faschistische Konterrevolution darzustellen, so auch Walter Ulbricht vor der Belegschaft des Leuna-Werks.