Frauengefängnis Hoheneck
Ehemalige Häftlinge erzählen
Die Geschichte Hohenecks
Blick ins ehemalige Frauenzuchthaus Hoheneck
Ein Schicksal von vielen
Bärbel Große – "Zersetzung" und Haft nach Ausreiseantrag
Rückwirkungen auf andere Bürger haben und zu neuen Anträgen führen." Bildrechte: Bärbel Große
Anmerkung von Bärbel Große: "Durch Telefonabhörung wurde bekannt dass ich die Texte der Gruppe 'Trend', mit der wir im Rundfunkstudio Aufnahmen gemacht hatten, gut fand. Das ging natürlich nicht! Die Aufnahmen wurden mit neuen Texten wiederholt. Man kann Texte, die die Große gut findet, nicht senden - so das Argument innerbetrieblich." Bildrechte: Bärbel Große
Bärbel Große sagt heute über die Zeit in Hoheneck: "Alte, große, kalte Burg. Ein Verlies mit hunderten von gefangenen Frauen, die meisten Kindermörder. Die Bediensteten voller Hass auf die politischen Gefangenen. Man ist nur eine Nummer, kämpfend ums Überleben bei klarem Kopf. Die ersten zwei Wochen waren absolute Qual, ich konnte damit nicht gut umgehen. Schnell merkte ich, dass das Leben in Hoheneck die pure Hölle war und die Mörderinnen, alle lebenslänglich verurteilt, eine gerechte Strafe hatten. Jeder Tag war purer Überlebenskampf. Es war eiskalt, man war ständigen Demütigungen ausgesetzt, nachts Alpträume, Angst die Nerven zu verlieren, krank zu werden, die Angst um die Kinder und den Ehemann draußen, Angst vor Folter, die es auf Hoheneck gab, das Wachpersonal hatte ständig den Knüppel einsatzbereit, Angst nach Verbüßung eventuell doch wieder in die DDR entlassen zu werden, dem Durchdrehen rund um die Uhr nahe. Alles auf Hoheneck war menschenverachtend. Die Zeit der Haft war verlorenes Glück - es fehlt einem ein Stück Leben und die Erinnerung will nicht verblassen. Doch die Freiheit bekommt einen anderen Stellenwert und eine andere Wertschätzung. Das Schlimmste in meinem Leben habe ich hinter mir, vor der Zukunft habe ich keine Angst, alles was nach Hoheneck kommt, kann nur besser sein." Bildrechte: Bärbel Große