Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio

Geschichte

DDRNS-ZeitZeitgeschichteMitteldeutschlandWissen

#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 8. Mai

08. Mai 2022, 05:00 Uhr

1980: WHO erklärt Pocken für ausgerottet

Am 8. Mai 1980 erklärt die Weltgesundheitsorganisation WHO das Pockenvirus für ausgerottet. Die Ausrottung ist das Resultat einer akribischen weltweiten Impfkampagne, die die WHO 1967 beginnt. Zu diesem Zeitpunkt stecken sich jährlich ungefähr 15 Millionen Menschen weltweit mit dem hochinfektiösen Variola-Virus an, das die Krankheit auslöst. Die Todesrate beträgt bis zu 40 Prozent.

Bis heute sind die Pocken die einzige Erkrankung, die durch weltweite Impfungen vollständig ausgerottet werden konnte. Die erste erfolgreiche Impfung gegen Pocken gelingt dem englischen Arzt Edward Jenner im Jahre 1796.

1974: 1. FC Magdeburg gewinnt Europapokal

Der 8. Mai 1974 wird zum Meilenstein für den DDR-Fußball: An diesem Tag gewinnt der 1. FC Magdeburg mit 2:0 das Finale des Europapokals gegen den AC Mailand. Der FCM, der zuvor international völlig unbekannt ist, holt sich damit als erster und einziger Fußballverein der DDR den Titel des Europameisters. Nur knapp 5.000 Zuschauer befinden sich an diesem Tag im Stadion in Rotterdam. Nur wenigen Unterstützern des FCM ist die Ausreise ins nichtsozialistische Ausland genehmigt worden. In der DDR selbst wird die Mannschaft allerdings vielerorts ausgiebig gefeiert. Heute erinnert eine Bodenplatte aus Bronze und Granit auf dem Breiten Weg in Magdeburg an einen der größten Fußballerfolge der DDR.

Die Spieler Jürgen Sparwasser und Manfred Zapf nach ihrem unerwarteten Sieg 1974 mit dem Europapokal Bildrechte: imago images/Horstmüller

1984: Sowjetunion boykottiert Olympische Sommerspiele

Am 8. Mai 1984 gibt die Sowjetunion bekannt, die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles zu boykottieren. Zahlreiche sozialistische Staaten schließen sich ihr an, unter anderem die DDR. Offiziell wird der Ost-Boykott mit der "Furcht um die Sicherheit ihrer Athleten angesichts der antisowjetischen und antikommunistischen Aktivitäten in den USA" begründet. Er kann jedoch vielmehr als Revanche verstanden werden. Vier Jahre zuvor blieben über 60 westliche und islamische Länder den Sommerspielen in Moskau fern, darunter die Bundesrepublik. Ihr Boykott war eine Reaktion auf den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan 1979. Besonders die betroffenen Sportlerinnen und Sportler leiden unter der Symbolpolitik. Ihnen wird die Chance verwehrt, sich eine Medaille zu erkämpfen.

Die Olympischen Sommerspiele 1984 finden ohne die sozialistischen Staaten statt. Bildrechte: imago/AFLOSPORT

1946: "Erste Leipziger Friedensmesse" eröffnet

1946 eröffnet die Leipziger Messe genau ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie wird deshalb auch "Erste Leipziger Friedensmesse" genannt. Der Grafiker Erich Gruner gestaltet aus diesem Anlass das Messesymbol, das berühmte Doppel-M für "Mustermesse", mit einer Friedenstaube. Von der Sowjetischen Militäradministration angeordnet, soll die Nachkriegsmesse den Handel und die Industrie im Osten Deutschlands anregen. Die Ausstellenden kommen aus allen vier Besatzungszonen und der Sowjetunion als einzigem ausländischen Ausstellerland.

1945: Ende des Zweiten Weltkrieges

Um 23.01 Uhr tritt am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Am Tag zuvor hat der von der Nazi-Regierung bevollmächtigte Generaloberst Alfred Jodl in einem Schulhaus im französischen Reims die Kapitulationserklärung unterzeichnet. Am 12. Mai stellen die Soldaten an der Ostfront schließlich den Kampf ein. Der Zweite Weltkrieg in Europa ist vorbei.

Generaloberst Alfred Jodl unterzeichnet am 7. Mai im französischen Reims die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht. Bildrechte: imago/Leemage

Nachdem 1943 die Ostoffensive der Wehrmacht scheitert, lässt sich die militärische Niederlage langsam erahnen. Am 30. April 1945 begeht Adolf Hitler in Berlin Selbstmord. Japan hingegen kapituliert erst am 15. August nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki.

In der DDR ist der 8. Mai als "Tag der Befreiung" in den Jahren 1950 bis 1966 offizieller Feiertag. Der Tag erlangt in der deutschen Geschichtsforschung als "Stunde Null" eine wichtige symbolische und zugleich kontroverse Bedeutung.

1886: Coca-Cola wird erfunden

John Stith Pemberton entdeckt am 8. Mai 1886 eine neue Rezeptur, die er "Coca-Cola" tauft. Der morphiumsüchtige Apotheker aus Atlanta forscht eigentlich an einem Mittel gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit. Als er eine bittere Mixtur aus Kokablättern, koffeinhaltigen Kolanüssen und Kokain mit Gewürzen und Zucker versüßt und das Gemisch mit Sodawasser aufgießt, entsteht stattdessen ein köstliches Getränk. 1887 patentiert Pemberton die Marke "Coca-Cola Sirup und Extrakt". 1888 verkauft er alle Rechte an den Unternehmer Asa G. Chandler. Wenige Monate später stirbt der Erfinder. Chandler gründet 1892 die Coca-Cola Company und baut eine Weltmarke auf. In Deutschland ist Coca-Cola heute die beliebteste Limonade. Nur in Thüringen trinkt man lieber "Vita Cola".

Der Apotheker John Stith Pemberton entdeckt 1886 die heute weltbekannte Coca-Cola-Rezeptur. Bildrechte: imago images/ZUMA Wire