Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
PflanzenPflegenGestaltenGenießenPodcastDie Strebergärtner
Eine Akebie schmückt die Wände dieses Cafés in Leipzig. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Selbst- und GerüstklimmerFünf Pflanzen zum Begrünen von Hauswänden und Fassaden

21. September 2023, 09:47 Uhr

Grüne, mit Pflanzen bewachsene Wände isolieren Häuser, bieten Tieren Unterschlupf und verbessern die Luft in ihrer Umgebung. Gebäude mit grünen Fassaden gibt es daher in immer mehr Städten. Wir stellen fünf Kletterpflanzen vor, die für die Begrünung von Hauswänden gut geeignet sind.

Eine grüne Wand am Haus sieht nicht nur toll aus. Sie ist auch nützlich. Grüne Wände dämmen und schützen das Haus besser vor Hitze und Kälte. Sie kühlen die unmittelbare Umgebung und sorgen für eine höhere Luftfeuchtigkeit - in aufgeheizten Städten ein unschätzbarer Vorteil. Zudem bieten sie Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf.

Kletterpflanze für die Begrünung auswählen

Für eine Begrünung, die langfristig Freude bereitet, ist die Wahl der passenden Kletterpflanze entscheidend. Nicht jede Pflanze ist für jede Wand und jede Oberfläche geeignet. Deswegen muss man zuerst überlegen: Soll die Begrünung mit selbstkletternden Pflanzen oder mit Gerüstklimmern erfolgen?

Selbstklimmer bilden Haftorgane aus, mit deren Hilfe sie nach oben klettern und sich festhalten. Die Haftorgane sind auf der Fassade auch nach dem Entfernen sichtbar und lassen sich schwer entfernen. Sie sollten nur auf intakten Oberflächen ohne Risse und Spalten wachsen, denn sie bilden lichtfliehende Triebe aus, die in Ritzen und Nischen, Spalten oder unter den Putz wachsen und damit Bauschäden verursachen. Viele Selbstklimmer wachsen stark. Sie müssen regelmäßig geschnitten werden.

Gerüstklimmer sind Pflanzen, die zum Begrünen einer Fassade oder Mauer ein Rankgerüst, ein Rankgitter, Spanndrähte oder eine andere Rankhilfe benötigen. Daran ranken oder winden sie sich nach oben - viele bilden Kletterorgane, kommen aber nicht direkt in Kontakt mit der Wand darunter. Sie hinterlassen keine "Spuren" auf der Fassade.

Ob aus Holz oder Metall - Gerüstklimmer wie Wein brauchen ein Gerüst, an dem sie sich emporwinden können. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Welche Kletterhilfe ist die richtige?

Kletterhilfen gibt es aus Holz, Spanndrähten oder Metallstangen. Im Handel sind zudem geeignete Dübel-, Befestigungs- und Hakensysteme zu finden - auch für Wände mit Dämmung. Die Wahl der Kletterhilfe ist abhängig von der Art der Gerüstklimmerpflanze. Es ist sinnvoll, sich beraten zu lassen. So bietet der Verein Umweltbund Ökolöwe in Leipzig eine kostenlose Beratung an.

Kletterhilfen müssen gut befestigt, auf Hauswand und Gewicht der Pflanzen abgestimmt sein. Sind die Gerüste nicht fest, können sie sich lösen und im Ernstfall von der Wand stürzen. Es ist sinnvoll, sich beraten zu lassen. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Diese fünf Kletterpflanzen begrünen Häuser

Efeu (Hedera helix)

Efeu ist ein heimischer, immergrüner Selbstklimmer, der nach einer Einwachsphase schnell große Flächen erobert. Er wächst bis zu 30 Meter in die Höhe. Efeu bindet viel Feinstaub. Im Frühling lieben Insekten die Blüten, im Herbst schätzen Vögel die Beeren des Efeus.

Allerdings eignet sich Efeu nur für unbeschädigten Putz ohne Risse oder Fugen, sonst wächst er in jede dunkle Ritze und beschädigt möglicherweise das Gebäude. Auch vom Dach muss er daher ferngehalten werden. Wird Efeu entfernt, bleiben Spuren an der Fassade. Efeu muss regelmäßig zurückgeschnitten werden.

Efeu ist immergrün, er schmückt das Haus auch im Winter. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Hopfen (Humulus lupulus)

Hopfen ist ein schnellwüchsiger Schlinger, der im Frühjahr schnell auf drei bis acht Meter Höhe wächst. Er ist für sonnnige Hausseiten genauso wie für schattige Wände geeignet und hinterlässt keine Bauschäden. Hopfen braucht eine Kletterhilfe. Da er nicht verholzt, bleibt er sehr leicht. Hopfen muss bei Bedarf geschnitten werden. Hopfen ist nicht wintergrün. Im Herbst verliert er seine Blätter und zieht sich in die Winterruhe zurück. Dann müssen alte Triebe entfernt werden.

Hopfen benötigt eine Kletterhilfe. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Wilder Wein (Parthenocissus-Arten )

Wilder Wein ist ein schnellwüchsiger Selbstklimmer, der sich im Herbst wunderschön rot verfärbt. Er muss mit der Schere im Zaum gehalten werden. Die Pflanzen wachsen in Sonne oder Halbschatten bis zu 20 Meter hoch. Sie bieten Nahrung für Insekten und Vögel. Wilder Wein ist nicht wintergrün. Er bildet lichtfliehende Triebe und kann den Putz schädigen. Beim Entfernen der Pflanzen bleiben Spuren zurück.

Wilder Wein klettert schnell und viel und ist bei Insekten und Vögeln sehr beliebt. Allerdings sollten Sie sich unbedingt beraten lassen: Wilder Wein kann den Putz schädigen. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Akebie (Akebia quinata)

Die Akebie wird auch Klettergurke oder Schokoladenwein genannt. Sie wirkt filigran und mag einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Im Frühjahr bildet sie viele, schöne, lilafarbene Blüten. Im Herbst hängen etwa zehn Zentimeter lange, bläuliche Früchte an der Pflanze. Sie sind essbar. Die Akebie verliert ihre Blätter erst sehr spät im Herbst. Sie wächst säulenartig mit Hilfe einer Kletterhilfe bis zu zwölf Meter hoch. Ab und an braucht sie einen Pflegeschnitt.

Hellgrüne Blätter, lila Blüten und essbare Früchte - das ist die Fünfblättrige Akebie. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)

Die sommergrüne Pfeifenwinde braucht besonders wenig Pflege. Sie mag Sonne und Schatten und muss nicht geschnitten werden. Der Sommergrüne Kletterer wächst auf eine Höhe von zwölf bis 15 Meter. Da die Pfeifenwinde ein Gerüstklimmer ist, benötigt sie eine Kletterhilfe an der Fassade.

Das lichte Grün der Pfeifenwinde bringt Frische und Leichtigkeit an Hauswände. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Mehr zu Kletterpflanzen

Quelle: MDR Garten (Heike Mohr/anz/uka)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. Juli 2023 | 08:30 Uhr