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Nach Angaben der Verkehrsunternehmen sind acht Prozent der Abos neu hinzugekommen. Bildrechte: IMAGO / aal.photo

VDV-BilanzBislang elf Millionen Deutschlandtickets verkauft

21. Juni 2023, 14:47 Uhr

Gut sieben Wochen nach seinem Start sind elf Millionen Deutschlandtickets verkauft worden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen spricht von einem attraktiven Angebot und fordert erneut, den ÖPNV bundesweit auszubauen. In Ballungsgebieten würden zusätzliche Kapazitäten gebraucht, auf dem Lande müsse das Angebot insgesamt verbessert werden. Nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn werden Interessierte von dem komplizierten Verfahren zum Erwerb des Abos abgeschreckt.

Der Verkauf und die Nutzung des Deutschlandtickets hat weiter zugenommen. Während im zum Auftakt im Mai rund neun Millionen Fahrgäste das Angebot nutzten, waren es zum 1. Juni bereits 9,6 Millionen Fahrgäste, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Mittwoch auf seiner Jahrestagung in Leipzig mitteilte.

Mittlerweile seien elf Millionen Abos für das 49-Euro-Ticket verkauft. Davon sind 46 Prozent umgestellte Abos, 44 Prozent sind neue Abos von Menschen, die den Nahverkehr vorher zum Beispiel mit Einzeltickets oder anderen Zeitkarten nutzten und acht Prozent sind Neukundinnen und Neukunden, die den ÖPNV vorher so gut wie nie nutzten.

Verkehrsunternehmen drängen auf Ausbau des ÖPNV

Zugleich forderte der Verband, den Schwung des Deutschlandtickets zu nutzen, um den ÖPNV bundesweit nachhaltig auf ein neues Qualitätsniveau zu heben. Mit der Nutzung des Tickets gehe auch eine Erwartungshaltung einher, die nicht immer adäquat eingelöst werden könne. sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Angebotsdichte und Qualität des ÖPNV seien bundesweit sehr unterschiedlich. So würden in den Ballungsräumen bei gutem Angebot dringend zusätzliche Kapazitäten gebraucht. Und in vielen ländlichen Räumen müsse dringend das Angebot insgesamt ausgebaut werden, so Wortmann.

Für die kommenden Jahre sei eine verlässliche Zusage der Politik zur weiteren Finanzierung vonnöten, alleine für den Ausbau des ÖPNV bis 2030 etwa 48 Milliarden Euro, sagte Wortmann. "Sonst kann die Branche ihren Anteil zur Klimawende nicht leisten."

Pro Bahn: Komplizierter Erwerb hält viele Kunden ab

Auch der Fahrgastverband Pro Bahn zog Bilanz. Seiner Einschätzung nach tun sich noch immer viele Kunden mit dem Erwerb des Tickets schwer. Dass es nur online, über Reisezentren oder mit Hilfe des Aboservices zu bekommen sei, stelle viele vor Herausforderungen, sagte Andreas Schröder vom Verband. Das halte viele Interessenten vom Kauf ab.

Auch, dass es das Ticket nur im Abo zu kaufen gibt, sei ein negativer Faktor. Somit seien beispielsweise Reisende aus dem Ausland aus dem Angebot ausgeklammert. Dazu komme, dass einige Fahrgäste die genauen Einsatzmöglichkeiten des Tickets nicht vollkommen verstünden und die Anerkennung in einigen Zügen nicht ganz klar sei.

AFP/dpa (kkö)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 21. Juni 2023 | 19:00 Uhr

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