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Luftsicherheitskräfte der Mitteldeutschen Flughafen AG gehen während ihres Warnstreiks über den Flughafen Leipzig/Halle. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Ausstand der LuftsicherheitskräfteWarnstreik legt Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden lahm

01. Februar 2024, 18:22 Uhr

Ein Warnstreik von Luftsicherheitskräften hat deutschlandweit für den Ausfall von über 1.100 Flügen gesorgt. Alleine am Airport Frankfurt fielen 310 Flüge aus. In Leipzig/Halle, Dresden und Erfurt ging gar nichts mehr.

Ein Warnstreik der Luftsicherheitskräfte an elf deutschen Flughäfen hat am Donnerstag die Reisepläne tausende Passagiere durcheinander gebracht. Dem Flughafenverband ADV zufolge fielen rund 1.100 Flüge aus. Mehr als 200.000 Passagiere waren betroffen.

Stillstand in Leipzig/Halle und Dresden

An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden ging überhaupt nichts. Hier streikten neben den Beschäftigten der Luftsicherheit auch die Angestellten der Mitteldeutschen Flughafen AG. In Leipzig wurden deshalb alle 30 Starts und Landungen abgesagt. In Dresden wurden 16 Passagierflüge gestrichen. In Erfurt waren am Donnerstag - wie üblich - weder Abflüge noch Landungen geplant.

Allein in Leipzig/Halle folgten nach Angaben eines Verdi-Sprechers rund 300 Beschäftigte dem Warnstreik-Aufruf. In Dresden waren es bis zu 250 Beschäftigte, in Erfurt 30.

Hunderte Flüge in Frankfurt und Berlin annuliert

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main wurden am Donnerstag 310 von 1.120 Flugverbindungen gestrichen. Lediglich Umsteige-Passagiere könnten Glück gehabt haben, einige Anschlussflüge sollten abheben. Ein Reisebeginn ab Frankfurt war indes nicht möglich.

Streikende am Flughafen Leipzig/Halle. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Am Flughafen Berlin Brandenburg BER wurden 170 Starts annulliert, in Köln 48 Starts und 44 Landungen. Am Airport Hamburg mussten 126 Flüge annulliert werden. Auch am Freitag könnte es dort noch zu Einschränkungen kommen.

Am Flughafen Hannover wurden alle geplanten 35 Starts gestrichen. Von den geplanten 34 Landungen kamen nur vereinzelte Flieger an. Am Flughafen Düsseldorf fielen 63 Starts aus. 81 Flugzeuge konnten aber trotz des Streiks losfliegen.

Warnstreik-Aktionen fanden auch in Bremen und Stuttgart statt. Die Flughäfen München und Nürnberg waren hingegen nicht von dem Verdi-Streik betroffen. Hier arbeiten die Luftsicherheitskräfte im öffentlichen Dienst, für den ein anderer Tarifvertrag gilt.

Verdi fordert 2,80 Euro mehr pro Stundet

Verdi wollte mit dem Ausstand den Druck bei den Tarifverhandlungen erhöhen. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über höhere Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche. Verdi fordert 2,80 Euro mehr pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde.

Derzeit verdienen die Luftsicherheitsassistenten in der untersten Entgeltgruppe 20,60 Euro in der Stunde, was sich bei 160 Monatsarbeitsstunden auf ein Bruttogehalt von knapp 3.300 Euro addiert. Dazu kommen Zuschläge für Nachtarbeit, Sonn- und Feiertage sowie Mehrarbeit.

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben für dieses Jahr 4,0 Prozent und für das kommende Jahr 3,0 Prozent mehr Geld angeboten. Zudem sollen Mehrarbeitszuschläge zu einem früheren Zeitpunkt gezahlt werden als bislang. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt werden.

dpa/AFP (ewi/ala/dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 31. Januar 2024 | 15:30 Uhr