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Bereits im nächsten Jahr könnte der Führerschein ab 16 eingeführt werden. Bildrechte: imago images/Panthermedia

Begleitetes FahrenFührerschein ab 16 immer wahrscheinlicher

02. August 2022, 13:20 Uhr

In die Pläne der Bundesregierung, das Alter für begleitetes Fahren auf 16 herabzusenken, kommt wieder Bewegung. Eine Umsetzung erfordert europarechtliche Änderungen, erste Gespräche in Brüssel seien positiv verlaufen, erklärte das Bundesverkehrministerium MDR AKTUELL.

Das Bundesverkehrsministerium ist zuversichtlich, dass der Pkw-Führerschein mit 16 schon im nächsten Jahr möglich wird. Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic sagte MDR AKTUELL, um in Deutschland ein solches Modell umsetzen zu können, brauche es europarechtliche Änderungen. Die ersten Gespräche dazu in Brüssel seien positiv verlaufen.

Dem FDP-Politiker zufolge wird die aktuelle EU-Führerscheinrichtlinie derzeit überarbeitet. Weil: Um in Deutschland ein solches Modell umsetzen zu können, brauche es in der Richtlinie eine Öffnungsklausel. Die EU-Kommission wolle dazu im Herbst einen Vorschlag vorlegen. Wenn das Gesetzgebungsverfahren gut laufe, könne der Führerschein mit 16 dann nächstes Jahr kommen. Die Ampelregierung hat die Reform auch in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt.

Jugendliche schneller mobil machen

Luksics sächsischer Parteikollege und parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Torsten Herbst, sagte, Ziel sei es, den Jugendlichen mehr Zeit zum Sammeln von Erfahrung hinter dem Steuer zu ermöglichen: "Die praktischen Ergebnisse zeigen, dass es ein Beitrag zu einer höheren Verkehrssicherheit ist, auch die Prüfungsergebnisse sind sehr gut". Damit sollten die Mobilität von Jugendlichen gefördert und eine höhere Verkehrssicherheit erreicht werden.

Der verkehrspolitischer Sprecher der CDU Sachsen-Anhalt, Detlef Gürth, sieht es ebenfalls als großen Gewinn, wenn das begleitete Fahren ab 16 umgesetzt wird. Dabei denkt er vor allem an den ländlichen Raum in seinem Bundesland. Dort habe die Bahn sich aus der Fläche zurückgezogen und der ÖPNV sei an den Schülerverkehr gekoppelt. Deshalb spiele das Auto immer noch eine wichtige Rolle. Bereits 2018 machten die damaligen Regierungsfraktionen CDU, SPD und Grüne den Vorschlag im Landtag, der dort auf große Zustimmung gestoßen ist.

Zustimmung vom Landesverband der Fahrlehrer

Auch der Landesvorsitzende das Fahrlehrerverbands Sachsen, Andreas Grünewald, ist überzeugt von der Idee. Er begrüße das begleitete Fahren ab 16 – insbesondere, weil es bisher viel zu wenig begleitete Fahrzeit gebe.

MDR (krk, amu)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. August 2022 | 06:29 Uhr

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