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Spröde KnochenGefahr für Osteoporose steigt mit den Wechseljahren

27. Mai 2024, 15:03 Uhr

Zum Schutz vor Osteoporose sollten Frauen ab 50 Jahren das erste Mal ihre Knochendichte messen lassen. Das empfiehlt die Präsidentin der Deutschen Menopausegesellschaft, Katrin Schaudig, im MDR-Podcast "Hormongesteuert". Hintergrund ist der sinkende Östrogenspiegel in der Menopause, der einen Abbau der Knochen beschleunigt.

Zum Schutz vor Osteoporose sollten Frauen bereits mit 50 Jahren das erste Mal ihre Knochendichte messen lassen. Das empfiehlt die Präsidentin der Deutschen Menopausegesellschaft, Katrin Schaudig, im MDR-Podcast "Hormongesteuert". Diese Messung müsse zwar privat bezahlt werden, sei aber wichtig, um eine beginnende Osteoporose früh zu erkennen.

Was ist Osteoporose?Osteoporose (umgangssprachlich Knochenschwund) entsteht dann, wenn der Körper nicht in ausreichender Menge Knochenmasse aufbaut oder zu schnell abbaut. Dann besteht die Gefahr, dass Knochen bereits bei geringer Belastung brechen.

Mit Erreichen der Menopause und dem damit verbundenen Östrogenmangel, beschleunigt sich Schaudig zufolge der Abbau des Knochens deutlich. Wie schnell eine Frau an Knochenmasse verliere, sei aber auch abhängig von der Genetik und dem Lebensstil.

Risikofaktoren erkennen und entgegenwirken

Besonders gefährdet sind nach Worten von Schaudig Frauen mit einer Essstörung. Die Medizinerin verweist darauf, dass man eine beginnende Osteoporose therapeutisch gut begleiten könne, unter anderem mit bioidentischem Östrogen. Hier habe man bei Frauen mit Wechseljahresbeschwerden gute Erfahrungen gemacht. Wichtig seien zudem ausreichend Vitamin D, Kalzium und auch Kraftsport.

Möglichkeiten der Hormonersatztherapie

Schaudig bedauert, dass in der Leitlinie des Dachverbands für Osteologie der Einsatz einer Hormonersatztherapie nur vorgesehen sei, wenn alle anderen Medikamente nicht vertragen würden oder nicht helfen. "Da bin ich auch etwas traurig drüber. Das hätte ich gern anders," sagt Schaudig im Podcast. Denn schließlich sei es erwiesen, dass sich bei der Gabe von bioidentischem Östrogen der Knochen sogar wieder aufbaue.

Volkskrankheit Osteoporose

In Deutschland leiden rund sechs Millionen Menschen an Osteoporose. Allerdings bleibt die Krankheit häufig unerkannt und kann deshalb nicht adäquat behandelt werden. 80 Prozent der Osteoporose-Patientinnen sind weiblich. Bei männlichen Patienten sind in mehr als 50 Prozent aller Fälle andere Grunderkrankungen oder deren Behandlung schuld an der Erkrankung.

Die Diagnose ist schnell erstellt: Mit einer Knochendichte-Messung stellt der Arzt eine verminderte Knochendichte fest. Die Messung erfolgt meist mittels Doppelröntgenabsorptionsmessung (DXA-Methode) an der Lendenwirbelsäule oder auch an der Hüfte, da bei Osteoporose die Wirbelkörper als erstes angegriffen werden.

Hier können Sie alle Folgen des MDR-Podcasts "Hormongesteuert" nachhören:

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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 18. Februar 2024 | 09:00 Uhr

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