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Wenn die Knochen mürbe werdenOsteoporose: Wie man dem Knochenschwund vorbeugen kann

13. Juni 2019, 15:54 Uhr

Osteoporose oder Knochenschwund ist eine Stoffwechselerkrankung, in deren Verlauf die Knochenmasse abnimmt. Die Knochen werden porös und sind weniger stabil. Was sich dagegen tun lässt, erklärt Gesundheitsexperte Dr. Thomas Dietz.

Was ist Osteoporose?

Wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, spricht man von Osteoporose oder umgangssprachlich Knochenschwund. Dadurch erhöht sich das Risiko für Knochenbrüche.

Grundsätzlich beginnt ab dem 35. Lebensjahr der Knochenabbau und beschleunigt sich mit dem Alter. Gesunde ältere Menschen verlieren pro Jahr etwa 0,5 bis 1 Prozent ihrer Knochenmasse. Wer unter Osteoporose leidet, kann im Extremfall jährlich bis zu 6% seiner Knochenmasse verlieren, wenn der Knochenstoffwechsel gestört ist. Anzeichen für Osteoporose können neben anhaltenden, unklaren Rückenschmerzen, ein Rundrücken sowie eine abnehmende Körpergröße sein, weil die Wirbelkörper langsam in sich zusammenbrechen.

Wer gehört zur Risikogruppe?

Zu 95 Prozent sind ältere Menschen im Rahmen des Alterungsprozesses davon betroffen, Frauen früher als Männer, oft schon nach den Wechseljahren, bedingt durch den Östrogenmangel. In Deutschland leidet etwa jede dritte Frau über 50 Jahren und jeder fünfte Mann über 60 Jahren an Osteoporose.

Auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle sowie eine ungünstige Ernährung, die zu Kalzium- und Vitamin-D-Mangel führt. Dies stört den Knochenstoffwechsel und leistet damit der Erkrankung Vorschub. In wenigen Fällen (circa 5 Prozent) kann Osteoporose auch als Folgeerkrankung einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer langen Kortisonbehandlung auftreten.

Wie wird Osteoporose diagnostiziert?

Osteoporose wird durch eine Knochendichtemessung per Computertomographie diagnostiziert. Dabei gibt der sogenannte T-Score an, wie stark die gemessene Knochendichte von der Knochendichte junger, gesunder Erwachsener abweicht.

Ein Wert von höher oder gleich -1 gilt als normal. Bei einem T-Score zwischen -1 und -2,5 liegt eine Vorstufe von Osteoporose, die sogenannte Osteopenie (verminderte Knochendichte), vor. Alle Werte unter einem Messwert von -2,5 gehen mit der Diagnose einer Osteoporose einher.

Wie lässt sich Osteoporose behandeln?

Grundsätzlich ist eine Osteoporose nicht heilbar, aber ihr Fortschreiten kann durch Medikamente verzögert werden. Dabei werden sowohl Medikamente zum Knochenaufbau als auch Medikamente, die den Knochenabbau hemmen, z.B. Bisphosphonate (hemmen die Knochenfresszellen), verschrieben.

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Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die Ernährung eine große Rolle, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verringern. Wichtig ist die Zufuhr von ausreichend Kalzium und Vitamin D. Ein großes Glas Milch zum Frühstück etwa deckt rund ein Drittel des von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesbedarfs von 1.000 Milligramm Kalzium pro Tag. Zudem sind Käsesorten wie Parmesan, Emmentaler und Edamer reich an Kalzium. Wer keine Milchprodukte mag oder verträgt, hat zahlreiche Alternativen. Grüne Gemüsesorten wie Grünkohl, Spinat oder Brokkoli sind kalziumreich, ebenso Sesam und Mohn. Gute Kalziumquellen sind auch Mineralwässer. Osteoporose-Patienten sollten zu einem Mineralwasser mit mindestens 350 Milligramm pro Liter greifen.

Welche Lebensmittel helfen beim Knochenaufbau?

kalziumreiche Lebensmittel

  • Milchprodukte wie Milch, Käse, Joghurt oder Kefir
  • Gemüsesorten wie Broccoli, Grünkohl, Fenchel, grüne Bohnen, Lauch oder Soja
  • Nüsse wie Haselnüsse, Mandeln, Sesam
  • kalziumreiches Mineralwasser

Lebensmittel, die Vitamin-D enthalten

  • Fisch, insbesondere Hering, Lachs, Aal, Makrele

Ein Vitamin-D-Mangel wird auch durch fehlendes Sonnenlicht begünstigt; regelmäßige Spaziergänge im Freien, täglich circa 30 Minuten, reichen aus, damit ausreichend Vitamin-D in der Haut gebildet werden kann.

Osteoporose mit Bewegung vorbeugen

Richtige körperliche Betätigung hat einen positiven Einfluss auf das Wachstum und die Festigkeit der Knochen. Die Krafteinwirkung auf den Knochen fördert die Stärkung und verdichtet die Knochenstruktur. Auch eine kräftige Muskulatur hilft, die Knochen zu stärken. Daher ist es wichtig, regelmäßig Übungen zum Muskelaufbau zu machen. Geeignet sind beispielsweise Treppensteigen, Walking, Gymnastik, Tanz, Tai Chi oder Qi Gong sowie ein kleines, gezieltes Krafttraining,

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 13. Juni 2019 | 17:00 Uhr