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Waldbrände in DeutschlandBund verzichtet auf Löschflugzeuge

20. Juli 2022, 09:07 Uhr

Waldbrände sollen in Deutschland auch künftig ohne Unterstützung durch Löschflugzeuge bekämpft werden. Helikopter seien hierzulande besser geeignet, teilte das Bundesinnenministerium mit. Das habe eine Analyse ergeben. Auch die Kosten spielen eine Rolle.

Der Bund plant nicht die Anschaffung von Löschflugzeugen zur Brandbekämpfung. Das teilte eine Sprecherin des Innenministeriums mit.

Zugleich verwies die Sprecherin auf die Zuständigkeit von Ländern und Kommunen für den Katastrophen- und Brandschutz. Der Bund könne lediglich im Wege der Amtshilfe, wo die Einsatzkräfte der Länder und Kommunen nicht ausreichten, zeitlich begrenzt helfen – etwa mit Hubschraubern von Bundespolizei und Bundeswehr.

Analyse: Helikopter in Deutschland besser geeignet als Löschflieger

Das Bundesinnenministerium verwies in der Frage auch auf die Analyse einer Arbeitsgruppe "Nationaler Waldbrandschutz" unter Vorsitz des Innenministeriums von Mecklenburg-Vorpommern. Diese habe Konzepte zur Brandbekämpfung aus der Luft im Detail erörtert und "sich deutlich für den Einsatz von Hubschraubern und gegen den Einsatz von Flugzeugen ausgesprochen".

Begründung: Die in Deutschland auftretenden Wald- und Vegetationsbrände hätten nicht die gleichen Dimensionen wie etwa in Nordamerika oder Südeuropa, wo Löschflugzeuge zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Hierzulande seien Hubschrauber bei der Brandbekämpfung geeigneter.

Die Befüllung der Wasserbehälter und die Betankung mit Treibstoff könne mobil am Einsatzort erfolgen, während Löschflugzeuge nach Abwurf des Wassers zur erneuten Befüllung zu festen Flugplätzen oder zum Meer zurückkehren müssten. Zudem seien Beschaffung und Betrieb von Hubschraubern kostengünstiger als bei Löschflugzeugen –  auch wegen der vielfältigeren Einsatzmöglichkeiten.

dpa(ans)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 20. Juli 2022 | 07:00 Uhr

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