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Eine Regenfront zieht über ein Getreidefeld bei Lützen in Sachsen-Anhalt (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

MitteldeutschlandGewitter bringen riesige Regenmengen binnen kurzer Zeit

15. August 2023, 10:27 Uhr

Heftige Gewitter haben in kurzer Zeit riesige Regenmengen über Mitteldeutschland ausgeschüttet. Im sächsischen Delitzsch fielen 45 Liter pro Stunde. Dazu gab es fast Orkanböen. Im sachsen-anhaltischen Bad Lauchstädt gingen 38 Liter pro Stunde runter. Im Landkreis Wittenberg brannte eine Scheune nach Blitzeinschlag ab.

Heftige Gewitter haben am Montag in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teils sehr große Regenmengen binnen kurzer Zeit gebracht. Wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Leipzig am Abend mitteilte, fiel mancherorts in wenigen Minuten so viel Niederschlag wie sonst binnen eines halben Monats.

Gewaltige Regenmassen in kurzer Zeit

Den DWD-Angaben zufolge waren es etwa in Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt 30 Liter je Quadratmeter binnen 15 Minuten. Im sächsischen Delitzsch seien es 27 Liter in 10 Minuten, in Artern in Thüringen 16 Liter in 26 Minuten – oder sogar in einer noch kürzeren Zeit – gewesen. Der DWD hatte am Montag eine Reihe von Unwetterwarnungen vor starkem Gewitter herausgegeben.

MDR-Meteorologe Jörg Heidermann sprach insgesamt von "unwetterartigen Entwicklungen" mit hohen Windgeschwindigkeiten. So seien in Bad Lauchstädt in der Spitze Windgeschwindigkeiten von 97 Kilometern pro Stunde und Niederschlagsmengen von 38 Litern pro Quadratmeter und Stunde gemessen worden. In Delitzsch seien sogar Windgeschwindigkeiten von 117 Kilometern pro Stunde aufgetreten, was fast einer Orkanböe (118 km/h) entsprochen habe. Zudem seien hier 45 Liter Regen pro Stunde gemessen worden.

75 Einsätze in Delitzsch und Umgebung

Der stellvertretende Stadtwehrleiter von Delitzsch, Andreas Pradel, sagte MDR AKTUELL, insgesamt seien 75 Einsätze aus Delitzsch und den Ortsteilen gemeldet worden. Man sei mit 130 Kräften wegen umgestützter Bäume und vollgelaufener Keller ausgerückt. Auch seien Autos in Unterführungen stecken geblieben. Verletzt wurde Pradel zufolge niemand.

Blitz setzt Scheune bei Wittenberg in Brand

Aus Brandhorst im Landkreis Wittenberg meldet das dortige Polizeirevier einen Blitzeinschlag in einer Scheune. Dabei sei der Dachstuhl des Gebäudes in Brand gesetzt worden. Der Schaden betrage mehrere Zehntausend Euro. Es sei niemand verletzt worden. Weitere größere Schäden waren zunächst nicht bekannt.

Weitere Gewitter in den kommenden Tagen

MDR-Meteorologe Heidermann sagt auch für die kommenden Tagen vorher, dass es "teils unwetterartig weitergehen" werde. Grund sei eine schwül-warme und "sehr energiereiche Luftmasse" mit einem extrem hohen Taupunkt. Man habe es mit tropischen Nächten zu tun. Am Dienstag bleibe es schwül-warm bis heiß und auch danach gehe es eher drückend weiter.

MDR/dpa (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 14. August 2023 | 20:00 Uhr