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Gesundheitsminister Karl Lauterbach will den Zugang zum Kinderkrankengeld vereinfachen. Bildrechte: IMAGO / Political-Moments

GesundheitLauterbach will Zugang zu Kinderkrankengeld vereinfachen

22. Oktober 2023, 13:11 Uhr

Erst ab dem vierten Tag mit seinem kranken Kind zum Arzt gehen müssen, um den Anspruch auf das Kinderkrankengeld zu erhalten. Das möchte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach durchsetzen. Er vertraue da auf die Eltern, sagte er. Am ersten Krankheitstag gleich zum Arzt zu müssen, belaste nur und sei unsinnige Bürokratie, sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Zudem plant Lauterbach eine Erhöhung der Honorare für Hausärzte.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Erleichterungen für Eltern beim Kinderkrankengeld angekündigt. Der SPD-Politiker sagte der "Bild am Sonntag", er wolle durchsetzen, dass Eltern nicht am ersten Krankheitstag des Kindes einen Arzt aufsuchten müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen. Das sei unsinnige Bürokratie und belaste die Familien und Kinderarztpraxen. Der Arztbesuch soll zukünftig erst ab dem vierten Tag notwendig werden. Man könne den Eltern da vertrauen. Die Änderung solle möglichst noch diesen Winter in Kraft treten.

Kinderkrankengeld für Erkrankte unter zwölf Jahren

Für erkrankte Kinder bis zwölf Jahren können sich Eltern von der Arbeit freistellen lassen. Die Krankenkasse übernimmt einen Großteil des Verdienstausfalls und zahlt Kinderkrankengeld. Es beträgt in der Regel 90 Prozent des Nettolohns.

Bundestag beschließt mehr bezahlte Kinderkrankentage

Bildrechte: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Am Donnerstag hatte bereits ein Gesetz den Bundestag passiert, mit dem die Zahl der Tage erhöht wird, für die Eltern Kinderkrankengeld beantragen können. Nach Ablauf von Sonderregelungen in der Corona-Pandemie wären es ab 2024 eigentlich wieder zehn Kinderkrankentage pro Jahr und Elternteil. Das Gesetz erhöht die Zahl nun für 2024 und 2025 auf jeweils 15 Tage pro Kind und Elternteil. Alleinerziehende erhalten das Doppelte. Der Bundesrat muss dem aber noch zustimmen.

Honorarerhöhung für Hausärzte geplant

Der Gesundheitsminister hat zudem eine Honorarerhöhung für Hausärzte von bis zu 15 Prozent angekündigt. Das solle "den Hausarztberuf wieder attraktiver" machen, sagte Lauterbach. Das würde er gern bis spätestens Anfang kommenden Jahres umgesetzt haben. Bei Kinderärzten habe sich die Entbudgetierung bereits positiv ausgewirkt. Es würden sich wieder mehr Ärzte für die Kinderheilkunde entscheiden, sagte der Minister. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart worden, dass die Budgets für Hausärzte fallen sollen – die Obergrenze für Kassenleistungen, die sie abrechnen dürfen.

epd/KNA/AFP/dpa(das)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 22. Oktober 2023 | 11:13 Uhr

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