ReaktionenUnion und SPD streiten um Regierungsauftrag
Noch gibt es nur Hochrechnungen, doch beanspruchen Union und SPD bereits die Bildung einer Regierungskoalition für sich. Grünen-Chefin Baerbock räumt "eigene Fehler" ein, die Linke spricht von einer "herben" Niederlage.
- Laschet will Regierung bilden
- Scholz beansprucht Wahlsieg für sich
- Baerbock räumt eigene Fehler ein
- FDP und AfD begrüßen Ergebnis, Linke sprechen von "herbem Schlag"
Laschet will Regierung bilden
Nach der Bundestagswahl streiten Union und SPD um den Regierungsauftrag. Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet sagte in der ARD, er werde eine Regierung "unter Führung der Union" bilden. Er sprach lediglich von einer "Zukunftskoalition", nannte aber keinen konkreten Regierungspartner. Zugleich dankte Laschet Kanzlerin Angela Merkel für ihre lange Amtszeit. "Es seien 16 gute Jahre für Deutschland gewesen". Laschet sagte über sich, ihm sei aber klar gewesen, dass es ohne Amtsbonus ein "offener, ein harter, ein enger Wahlkampf" für ihn.
Ostbeauftragter räumt Wahlniederlage ein
Der sächsische CDU-Spitzenkandidat Marco Wanderwitz sprach dagegen bei MDR AKTUELL von einer "empfindlichen Niederlage" für die Union bei der Bundestagswahl. Es sei das historisch schlechteste Ergebnis der Union.
Scholz spricht von Kanzlerposten
Auch der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz beanspruchte den Wahlsieg für sich. Die Wähler hätten für die Sozialdemokraten gestimmt, weil sie einen Regierungswechsel wollten und ihn als "nächsten Kanzler dieser Republik". Es werde aber noch ein langer Wahlabend werden. Er warte nun das Ergebnis ab und mache sich dann an die Arbeit. Der Thüringer SPD-Abgeordnete Carsten Schneider sieht einen "starken Auftrag" für die SPD. Es gebe "einen ganz klaren Zuspruch der Wählerinnen und Wähler für Olaf Scholz als Kanzler".
Baerbock räumt eigene Fehler ein
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sprach vom "historisch besten Ergebnis" ihrer Partei, wenngleich die Grünen mehr Stimmen gewollt hätten. Das habe aber wegen "eigener Fehler nicht geklappt". Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckhardt nannte die Bundestagswahl "eine Generationenwahl". Die Grünen hätten sich aber mehr Stimmen erhofft.
FDP und AfD begrüßen Ergebnis
FDP-Chef Christian Lindner nannte das zweistellige Wahlergebnis seiner Partei eine "gute Ausgangsposition". Auf eine konkrete Regierungskoalition wolle er sich zu diesem Zeitpunkt nicht festlegen. Die größten inhaltlichen Übereinstimmungen sehe er aber mit der Union und nicht mit der SPD, sagte der Liberalen-Parteichef.
Die Co-Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel sprach von einem "sehr soliden Ergebnis". Man werde um ihre Partei "nicht mehr drumherumkommen". AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla erklärte, das Ergebnis zeige, dass man eine "starke Stammwählerschaft" habe, die man zur Abstimmung motivieren konnte. Woran es gelegen habe, dass man leicht verloren habe, werde man in den nächsten Stunden und Tagen analysieren.
Linke sprechen von "herbem Schlag"
Die Linke, die mit derzeit fünf Prozent um den Einzug in den Bundestag noch bangen muss, sprach von einer Wahlniederlage. Linken-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow erklärte, ihre Partei müsse konstatieren, "dass wir durchaus schwer verloren haben". Das Wahlergebnis sei ein "herber Schlag", den man nicht leugnen werde.
Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch sagte, in der Partei müssten nun "einige Grundfragen gestellt werden". Man sehe, dass man im Osten nicht mehr die Interessenvertretung sei. Diesem Fakt müsse man sich nun stellen.
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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 26. September 2021 | 19:30 Uhr