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Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

CO2-Preis angehobenStrom, Heizen, Tanken: Ab wann die Energiepreise wieder steigen

04. Januar 2024, 15:37 Uhr

Der CO2-Preis ist mit dem Jahreswechsel um 50 Prozent gestiegen. Die privaten Haushalte werden das an vielen Stellen zu spüren bekommen. Verbraucherschützer und Experten raten deshalb dazu, jetzt noch Gas- und Stromverträge zu überprüfen und bei Bedarf zu wechseln. Um steigende Spritpreise werden wir jedoch nicht herumkommen.

Höherer CO2-Preis bedeutet höhere Preise für Strom und Gas. Wer das für den Jahresstart befürchtet hat, kann sich beruhigen. Das Gegenteil ist der Fall. Lundquist Neubauer ist Strom- und Gasexperte beim Vergleixportal Verivox und sagt: "Wir beobachten sinkende Strom- und Gaspreise. Das ist ja erst mal eine gute Nachricht. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Beschaffungskosten der Versorger jetzt schon seit Monaten eigentlich gesunken sind und das dann verzögert auch bei den Verbrauchern ankommt."

Mehrwertsteuer auf Gas wieder 19 Prozent

Dass die Preise so niedrig bleiben könnten, hält Neubauer allerdings für sehr unwahrscheinlich. Durch die Maßnahmen der Bundesregierung steige der CO2-Preis stärker als zunächst angenommen. "Das heißt, da sind teilweise Kosten noch nicht eingepreist bei den Gaspreisen. Da könnte es noch einmal leicht hochgehen. Die Mehrwertsteuer auf Gas wird wieder auf den vollen Mehrwertsteuersatz gehoben. Das heißt auch hier wird es ab März dann nochmal nach oben gehen." Auch beim Strom stiegen Netzentgelte stärker als bisher vermutet.

Verträge zu Gas und Strom checken

So weit ist es aber noch nicht. Und diese Zeit sollten Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen, um ihre Verträge zu checken, sagt Benjamin Weigl vom Geld-Ratgeber Finanztip: "Wer jetzt noch einen teureren Vertrag hat, also beim Strom alles um die 40 Cent und beim Gas alles um die zwölf Cent, sollte jetzt schauen, dass man aus dem Vertrag herauskommt. Denn es gibt da sehr hohe Einsparpotenziale."

Auch die erwartbar steigenden Heizkosten landen nicht immer eins zu eins auf den Rechnungen der Verbraucher. Mieter etwa bekommen seit vergangenem Jahr einen Teil ihrer Kosten vom Vermieter erstattet, je nach Sanierungszustand des Gebäudes. Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale NRW sagt, in einem gut sanierten Gebäude sei der Anteil des Mieters relativ hoch, weil der Vermieter durch ein gutes Gebäude schon optimale Voraussetzungen geschaffen habe, um effizient heizen zu können. "Ist es ein schlechtes Gebäude, so hat der Mieter weniger Chancen, Heizkosten und CO2 zu sparen. Und deswegen ist die Verantwortung des Vermieters in dem Fall natürlich höher."

Preise an den Tankstellen steigen

Und dadurch auch sein Anteil am zu zahlenden CO2-Preis. Den vollen Preis zahlen Verbraucher dagegen an den Tankstellen. Aber auch hier sind die Preise bislang nicht so stark angestiegen wie befürchtet.

Katharina Lucà ist Sprecherin beim ADAC. In welchem Umfang die Preise für Benzin und Diesel noch steigen werden, sei schwer zu prognostizieren, sagt sie: "Allein vom CO2-Preis, vom Anstieg her, wären es 4,3 Cent für Super E10 und 4,7 Cent für Diesel. Durch den gesunkenen Ölpreis haben wir aber im Moment, wenn man die letzte Woche und diese Woche vergleicht, rund zwei Cent, die der Preis nach oben gegangen ist." Dass die Preise für Strom, Gas und Sprit weiter steigen, gelte als sehr wahrscheinlich.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 04. Januar 2024 | 06:00 Uhr