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Die Zentrale Erstaufnahmestelle für Geflüchtete in Halberstadt. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Zahlen des InnenministeriumsWeniger neue Asylbewerber als vor einem Jahr in Sachsen-Anhalt

15. Februar 2024, 10:25 Uhr

Die Zahl der neuen Asylbewerber ist in den ersten sechs Wochen 2024 in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Das Innenministerium führt das auf die temporären Grenzkontrollen zurück. Im gesamten Jahr 2023 kamen aber deutlich mehr Asylsuchende nach Sachsen-Anhalt als noch 2022.

In Sachsen-Anhalt sind in den ersten sechs Wochen des Jahres 2024 weniger Asylbewerber angekommen als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer Aufstellung des Innenministeriums hervor. Demnach wurden 578 Zugänge erfasst. Im Jahr 2023 waren es im Vergleichszeitraum 798. Das ist ein Rückgang um rund 28 Prozent.

Trend zeichnete sich im Herbst ab

Der Trend hat sich bereits seit Herbst abgezeichnet. Während von Mitte Oktober bis Ende Dezember 1.408 Menschen erfasst wurden, waren es 2022 im gleichen Zeitraum 2.058 gewesen. Grenzkontrollen hätten sich als wirksames Mittel erwiesen, erklärte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) der dpa. "Diese Kontrollen sind im Augenblick ein unverzichtbarer Baustein, um illegale Migration zu begrenzen."

Erst auf Druck der Länder habe sich der Bund im Oktober vergangenen Jahres entschlossen, Binnengrenzkontrollen auch an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien und zur Schweiz einzuführen, sagte Zieschang. Dies habe Wirkung gezeigt. "Perspektivisch muss es aber darum gehen, die EU-Außengrenzen wirksam zu schützen. Nur dann werden die Zugangszahlen weiter und dauerhaft sinken", ist sich die Ministerin sicher.

2023 mehr Asylsuchende als 2022

Weitere Bausteine für die Begrenzung der irregulären Migration seien die Erweiterung der Liste der sicheren Herkunftsstaaten um Armenien, Indien und die Maghreb-Staaten sowie konsequente Rückführungen von Ausreisepflichtigen, so die CDU-Politikerin.

Im kompletten vergangenen Jahr sind in Sachsen-Anhalt 7.754 Asylsuchende registriert worden. Im Jahr 2022 waren es 5.931. In den zurückliegenden Jahren nahmen die Zahlen im Herbst zu. Seit den verstärkten Grenzkontrollen sanken die wöchentlichen Zugangszahlen erheblich.

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dpa; MDR (Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Februar 2024 | 09:00 Uhr