Landgericht Dessau-RoßlauFreispruch nach Tod von einjährigem Kind in Wittenberg
Am Landgericht Dessau-Roßlau ist ein Ehepaar aus Wittenberg freigesprochen worden. Den Eltern war vorgeworfen worden, ihre 14 Monate alte Tochter so schwer misshandelt zu haben, dass das Kind an den Folgen starb. Es konnte offenbar nicht bewiesen werden, wer für den Tod verantwortlich ist.
Ein Ehepaar aus Wittenberg, das sich wegen des Vorwurfs schwerer Misshandlung und Tötung seiner 14 Monate alten Tochter vor dem Landgericht Dessau-Roßlau verantworten musste, ist freigesprochen worden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten im Prozess Anfang Februar Freisprüche gefordert.
Nicht eindeutig, wer verantwortlich ist
Zur Begründung hieß es, es sei den Eltern nicht nachzuweisen gewesen, ob die Mutter oder der Vater Gewalt gegen das Mädchen verübt hatten. Ein Sprecher des Landgerichts hatte im Januar mitgeteilt, auch unterlassene Hilfeleistung komme nicht in Betracht, da das Paar einen Rettungswagen alarmiert habe.
Der Prozess gegen den 27-jährigen Mann und die 22-jährige Frau hatte am 10. Januar begonnen. Beide mussten sich wegen des Vorwurfs fahrlässiger Tötung und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten. Zum Prozessauftakt hatte das Paar zu den Vorwürfen geschwiegen.
Haftbefehle gegen die Eltern im Juli 2022
Das Mädchen hatte laut Staatsanwaltschaft ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und war wenig später im Krankenhaus an einer Hirnschwellung gestorben.
Das Amtsgericht Wittenberg hatte im Juli Haftbefehle gegen die Eltern erlassen, den gegen die Mutter aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Nach Information von MDR SACHSEN-ANHALT war auch der Haftbefehl gegen den Vater bereits aufgehoben worden.
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dpa, MDR (Martin Krause, Maren Wilczek, Julia Heundorf) | Erstmals veröffentlicht am 03.02.2023
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Februar 2023 | 09:30 Uhr