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Ermittlungen laufen weiterVerletzten Fahrgast rausgeworfen: Vorwürfe gegen Busfahrer abgeschwächt

08. März 2023, 15:08 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau ermittelt zwar weiter gegen einen Busfahrer, der Anfang des Jahres in Lutherstadt Wittenberg einen verletzten Fahrgast aus dem Bus geworfen haben soll – hat die Vorwürfe aber abgeschwächt. Der Fahrer hatte ausgesagt, von den betrunkenen Fahrgästen bedrängt und provoziert worden zu sein.

Der Fall hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt: Im Wittenberger Ortsteil Apollensdorf soll ein Busfahrer ein Bremsmanöver verursacht und dabei einen 50 Jahre alten Fahrgast verletzt haben. Danach soll der Fahrer den Mann und dessen Begleiterin aus dem Bus geworfen haben und weitergefahren sein. Der Fahrer hatte anschließend ausgesagt, von den stark alkoholisierten Fahrgästen bedrängt und provoziert worden zu sein.

Nach gut zwei Monaten Ermittlungen steht fest: Eine Vollbremsung hat es nicht gegeben. Entsprechende Berichte der "Mitteldeutschen Zeitung" hat eine Polizeisprecherin MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt. Das sei beim ausgelesenen Fahrtenschreiber festgestellt worden. Eine vorsätzliche Körperverletzung stehe nicht mehr im Raum.

Unternehmen sah keinen Grund für dienstrechtliche Maßnahmen

Die Polizei hatte zunächst wegen Körperverletzung, Fahrerflucht und unterlassener Hilfeleistung ermittelt. Kurz nach dem bekannt gewordenen Fall hatte sich auch das Bus-Unternehmen zu Wort gemeldet. Der Fahrer habe den Fall sofort gemeldet, aber ganz anders dargestellt als die Fahrgäste, hieß es. Daher sehe man keinen Grund für dienstrechtliche Maßnahmen. Das Unternehmen will die Ermittlungsergebnisse zunächst abwarten, wie es im Januar erklärte.

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MDR (Mario Köhne, Moritz Arand, Annekathrin Queck) | zuerst veröffentlicht: 10. Januar 2023

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. März 2023 | 11:30 Uhr