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In NRW dürfen Straßen vor Schulen gesperrt werden, um einen Stau von so genannten Elterntaxis zu verhindern. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Reichwein

Chaos vor SchulenElterntaxis vor Schulen: Sachsen-Anhalt glaubt an eigene Lösungen

24. Februar 2024, 08:48 Uhr

Nordrhein-Westfalen will sogenannte Elterntaxis aus der Nähe von Schulen verbannen, indem Straßen vorübergehend gesperrt werden. Das soll die Sicherheit für die Kinder erhöhen. Auch in Sachsen-Anhalt gibt es Probleme mit Elterntaxis. Von Lösungen wie in NRW hält das Ministerium in Magdeburg aber nichts.

Vor einigen Schulen in Sachsen-Anhalt wird es vor Unterrichtsbeginn immer mal wieder eng. Grund dafür ist die Vielzahl von Autos, mit denen Eltern ihre Kinder zur Schule fahren. Dass die sogenannten Elterntaxis nicht unproblematisch sind und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können, weiß auch Bernward Küper, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt (SGSA).

Verallgemeinern will er das Problem jedoch nicht. "Das ist sehr unterschiedlich und kann so pauschal weder als grundsätzliches Problem noch als völlig unproblematisch bezeichnet werden", sagte Küper MDR SACHSEN-ANHALT. Es gebe aber Fälle, in denen an- und abfahrende "Elterntaxis" vor allem vor Schulbeginn erheblich zur Verkehrsgefährdung vor Schulen in Städten und Gemeinden beitrügen.

NRW und Dresden mit autofreien Straßen

Um die Gefahr vor Schulen zu minimieren, geht das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) einen eigenen Weg. Dort können künftig Straßen in der Nähe von Schulen zeitlich begrenzt für den Verkehr sperren. In Dresden endete am Freitag zudem ein Pilotversuch. Dort durften Autos in die Straße vor einer Grundschule morgens zwischen 7 und 8 Uhr sowie nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr nicht mehr hineinfahren.

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Ministerium: Aktuelle Regelungen reichen aus

Aus Sicht des Verkehrsministeriums in Magdeburg besteht aktuell hierzulande keine Notwendigkeit, die Verkehrsregeln vor Schulen zu verschärfen. Die Tempo-30-Zonen an und in der Nähe von Schulen würden ausreichen und hätten sich langfristig bewährt, teilte ein Sprecher auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Ähnliche Maßnahmen wie in NRW oder Dresden seien nicht geplant.

Kommunen würden gern selbst entscheiden

Für die Zukunft wäre es wünschenswert, so Küper, dass die Städte und Gemeinden "die volle Entscheidungsfreiheit erhalten, um vor Ort selbst festlegen zu können, an welchen Unfallschwerpunkten zum Beispiel Tempo 30 geboten ist." Damit meint Küper nicht nur die Kommunalstraßen. Auch auf Bundes- und Durchfahrtstraßen sollten die Kommunen entscheiden dürfen. Gerade für Schulen und Kindergärten könnten so individuelle Konzepte gefunden werden, um problematische Situationen zu entschärfen.

Um die Schülerinnen und Schüler jetzt schon besser schützen zu können, würden beispielsweise Ordnungsamt, Polizei und gegebenenfalls auch Schülerlotsen eingesetzt. "Meist finden solche Aktionen zu Beginn eines Schuljahres statt, um Schüler und Eltern entsprechend zu sensibilisieren", so Küper.

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MDR (Moritz Arand)

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