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Zwischen Halle und Berlin fahren während der Bauarbeiten weniger ICE-Züge. Bildrechte: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

BauarbeitenVollsperrung: Zugausfälle zwischen Halle und Berlin

02. Mai 2024, 11:18 Uhr

Durch Sachsen-Anhalt verläuft eine der wichtigsten Eisenbahntrassen Deutschlands: von Berlin Richtung München. Damit sie technisch auf dem Stand bleibt, sind erneut Bauarbeiten nötig. Zwischen Halle und Berlin kommt es daher bis zum 9. Mai zu Ausfällen und Umleitungen. Die Lutherstadt Wittenberg muss eine ICE-Pause einlegen.

Wegen Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Halle-Berlin kommt es zu Einschränkungen im Zugverkehr durch Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, ist eine vorübergehende Vollsperrung der Schnelltrasse nötig, um neue Sicherungstechnik einzubauen.

ICE-Züge: kein Halt in Wittenberg, weniger Stopps in Halle

Der Zugtakt zwischen Halle und Berlin wird vorübergehend ausgedünnt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Von Donnerstagabend bis einschließlich 9. Mai erfolgen demnach Fahrplanänderungen im ICE-Netz: Züge und Halte entfallen, einige ICE werden über Leipzig umgeleitet. Die Lutherstadt Wittenberg soll laut Bahn gar nicht vom Fernverkehr angefahren werden. Für Halle und Erfurt entfällt etwa ein Drittel der ICE-Halte. Zudem ändern sich Ankunfts- und Abfahrzeiten. Wegen der Umleitung sind die ICE-Züge bis zu 45 Minuten länger unterwegs.

Für den Regionalverkehr hat die Bahn ebenfalls Ausfälle angekündigt. Sie sollen in verschiedenen Abschnitten zwischen Halle und Berlin auftreten. Statt Zügen würden Busse fahren – jedoch zu anderen Zeiten. Wer beispielsweise mit dem Deutschlandticket von Halle nach Berlin fahren will, kommt dann mit Umweg über Magdeburg, Dessau oder Leipzig schneller voran.

Laut Bahn sind alle Fahrplanänderungen bereits online einsehbar und werden bei Ticketbuchungen berücksichtigt.

Wichtiger Verkehrskorridor in Deutschland und Europa

Die 185 Kilometer lange Bahnstrecke Halle/Leipzig-Berlin gehört zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 8 (Nürnberg-Berlin), wurde nach der Wende ausgebaut. Bis auf den Abschnitt Halle-Bitterfeld kann sie mit bis zu 200 km/h befahren werden. Die Gesamtinvestitionen in die Trasse liegen bei 1.680 Millionen Euro.

Zunächst wurde die Strecke mit dem kabelgebundenen Sicherungssystem LZB (Linienzugbeeinflussung) ausgerüstet. Dieses ermöglicht, Züge vollautomatisch zu steuern. Da die Trasse Teil des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors im europäischen Verkehrsnetz ist, wird sie auf das europäische digitale Sicherungssystem ETCS (European Train Control System) umgerüstet.

Das ETCS funktionier über Balisen: Damit stehen Zug und Strecke in Kontakt – Position und Tempo können überwacht und gesteuert werden. Bildrechte: Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Was wird gebaut?Laut Bahn werden im Zuge der Bauarbeiten einzelne Signale versetzt oder neu errichtet. Auch elektronische Weichenantriebe sollen eingebaut sowie Software gewechselt werden.

Mittelfristiges Ziel ist, die Trasse vollständig auf ETCS umzustellen. Sie ermöglicht dichtere Zugfolgen, erhöht also die Kapazität der Trasse. Außerdem sind höhere Geschwindigkeiten möglich – dann auch im Abschnitt Halle-Bitterfeld 200 km/h statt 160 km/h. Für das ETCS Level 2 müssen laut Bahn unter anderem rund 4.000 sogenannte Balisen zwischen den Gleisen installiert werden. Sie kommunizieren per Induktion mit den darüberfahrenden Zügen.

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MDR (André Plaul)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Mai 2024 | 07:00 Uhr

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