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KinderbetreuungHalle: Kita-Gebühren werden nicht erhöht

20. Juni 2024, 12:44 Uhr

In Halle hat der Stadtrat am Mittwoch abgelehnt, die Kita-Gebühren zu erhöhen. Die Kosten für Eltern hätten um rund 27 Prozent steigen sollen. Die Sozial-Beigeordnete Katharina Brederlow warnt vor den Folgen der Entscheidung.

In Halle (Saale) hat sich der Stadtrat dagegen ausgesprochen, die Gebühren für Krippe, Kita und Hort zu erhöhen. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT war die Mehrheit am Mittwochabend mit 23:21 Stimmen knapp. Zu den Befürwortern der Erhöhung zählten dabei CDU und Grüne, zu den Gegnern Linke und AfD.

Die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow (SPD), warnte, ohne die höheren Gebühren müsse bei der Qualität der Betreuung gespart werden. Das könne bedeuten, dass Sanierungen verschoben, Öffnungszeiten verkürzt und im schlimmsten Fall Kitas geschlossen werden müssen.

Stadt wollte Gebühren zum ersten Mal seit zehn Jahren erhöhen

Über die Kita-Gebühren in Halle war lange diskutiert worden. Im April hatte der Stadtrat eine endgültige Entscheidung dazu vorerst vertagt.

Die bisher letzte Erhöhung der Gebühren in Halle ist zehn Jahre her. Nach Darstellung der Stadtverwaltung fehlen Halle wegen der seit 2014 gestiegenen Kosten jährlich 3,8 Millionen Euro.

Höhere Kosten waren Grund für geplante Erhöhung

Die Pläne der Stadt sahen eine einmalige Anhebung um rund 27 Prozent vor. Das wäre eine Mehrbelastung von bis zu 500 Euro pro Kind und Jahr. Demnach sollte etwa ein Krippenplatz für 40 Stunden künftig 207 Euro kosten, bislang sind es 165 Euro. Die Stadtverwaltung begründete die geplante Steigerung mit gestiegenen Betriebs- und Personalkosten. Auch Anschaffungen, etwa von Spielzeug oder Technik, seien teurer geworden. Elternvertreter hatten die geplanten höhere Kitagebühren scharf kritisiert.

In Halle kostete ein Kita-Platz im Krippenbereich im vergangenen Jahr für zehn Stunden 196 Euro, für acht Stunden waren 165 Euro fällig. Am günstigsten sind in Sachsen-Anhalt Krippenplätze in der Stadt Magdeburg und am teuersten im Burgenlandkreis.

In der Grafik lassen sich die Beiträge nach Kindergarten und Kinderkrippe und der entsprechenden Betreuungszeit filtern.

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Rekord-Haushalt in Halle

Nach Angaben des Landesrechnungshofes ist Halle die am höchsten verschuldete Kommune in Sachsen-Anhalt. Im November hatte der Stadtrat von Halle den Haushalt für 2024 beschlossen. Er umfasst 946 Millionen Euro und damit so viel wie noch nie.

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MDR (Christoph Dziedo, Susanne Ahrens, Kalina Bunk) | zuerst veröffentlicht am 17.04.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Juni 2024 | 09:30 Uhr

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