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Die Justizvollzugsanstalt Roter Ochse, Halle Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn

Über Zaun geklettertNach Fluchtversuch in JVA Halle: Mutmaßlicher Halle-Attentäter wurde verlegt

03. Juni 2020, 20:01 Uhr

Der mutmaßliche Attentäter von Halle, Stephan B., hat am Pfingstsamstag in der JVA Halle einen Zaun überklettert. Er ist vom Freistundenhof in den Innenbereich der JVA geklettert. Er leistete keinen Widerstand, als er in Gewahrsam genommen wurde. Nun wurde er in eine andere JVA verlegt.

Am Pfingstsamstag hat Stephan B., der mutmaßliche Attentäter von Halle, in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Halle einen Zaun überklettert. Das teilte am Mittwoch das Justizministerium mit.

Der mutmaßliche Attentäter von Halle wurde nun in ein anderes Gefängnis verlegt. Das hat Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt. Nach MDR-Informationen ist der 27-Jährige gleich am Mittwoch nach Burg gebracht worden.

Stephan B. war fünf Minuten unbeaufsichtigt in der JVA unterwegs

Gegen 13:50 Uhr soll der Untersuchungsgefangene vom sogenannten Freistundenhof über einen 3,40 Meter hohen Zaun in den Innenbereich der Anstalt geklettert sein. Dort habe er sich etwa fünf Minuten unbeaufsichtigt bewegt, bevor er wieder von Bediensteten in Gewahrsam genommen wurde.

Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, Stephan B. habe ein Gebäude betreten und geguckt, ob es einen weiteren Ausgang gibt, sei dann aber wieder zurückgekommen.

Er leistete keinen Widerstand, als er wieder festgenommen wurde. Stephan B. wird wegen des Anschlags vom vergangenen Oktober in Halle unter anderem des zweifachen Mordes beschuldigt.

JVA Halle wird erklären müssen

Derzeit wird im Justizministerium aufgearbeitet, wie es angesichts der strengen Auflagen hinsichtlich der Haftbedingungen von Stephan B. zu diesem Vorfall kommen konnte. Keding zufolge soll am Donnerstag die Leitung der JVA Halle erklären, "wie das vorkommen kann". Es gebe für Stephan B. spezielle Anweisungen – wie er zu überwachen sei, welche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen seien.

Der mutmaßliche Attentäter Stephan B. wurde von der Polizei zu seinem Haftprüfungstermin gebracht. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Uli Deck

"Er durfte keine Minute unbeaufsichtigt bleiben. Selbst in der Zelle, die ist kameraüberwacht, sollte er unter ständiger Kontrolle stehen. Es ist extrem ärgerlich und extrem entgegen den Festlegungen, dass er dort unbeobachtet die Freistunde absolviert hat und die Möglichkeit hatte, über den Zaun zu gehen", sagte Keding.

Die Wärter, die den Halle-Attentäter hätten bewachen sollen, werden dem Ministerium zufolge künftig in anderen Bereichen eingesetzt. Zu klären sei außerdem, warum das Ministerium erst am Dienstagmorgen über den Vorfall informiert worden sei.

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Quelle: dpa,MDR/jh

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 03. Juni 2020 | 18:00 Uhr

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