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Das Wahrzeichen Bad Dürrenbergs, das Gradierwerk, hat hohe Unterhaltskosten. Bildrechte: IMAGO/Steffen Schellhorn

DenkmalHohe Kosten: Zukunft des Gradierwerks Bad Dürrenberg unklar

02. Mai 2024, 14:50 Uhr

Bad Dürrenberg ohne sein bekanntes Gradierwerk? – Undenkbar. Doch die Anlage verschlingt im Unterhalt viel Geld. Angesichts allgemein klammer Kassen bringt das die Stadt in Bedrängnis

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Die Zukunft des Gradierwerks in Bad Dürrenberg nach der Landesgartenschau (Laga) ist nicht gesichert. Wie Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT sagte, ist die Finanzierung derzeit noch unklar. Das sei auch schon vor der Laga der Fall gewesen.

Eines der Probleme sei der Dornstein, der sich gebildet habe. Es hätten sich schwere Massen gebildet. Diese müssten entfernt und der Schwarzdorn erneuert werden. Das würde 100.000 Euro für zehn laufende Meter kosten. Dies seien regelmäßige Kosten, mit denen die Stadt schon vor der Landesgartenschau überfordert gewesen sei, so Schulze weiter. Allerdings gebe es einen Gemeinderatsbeschluss, der die Stadt verpflichtet, das Gradierwerk am Leben zu halten.

Stadt zum Erhalt verpflichtet

Auch ohne den nun erforderlichen Reisig-Austausch koste der Unterhalt pro Jahr 400.000 Euro, sagte Schulze. Das Gradierwerk ist mit 636 Metern nach Angaben der Stadt das längste bundesweit. Vor zwei Jahren war das technische Denkmal in der Solestadt für 3,1 Millionen Euro grundhaft saniert worden.

Am Schwarzdorn lagert sich Dornstein ab, weshalb die Bündel regelmäßig erneuert werden müssen. Bildrechte: IMAGO / STAR-MEDIA

Das Gradierwerk von Bad DürrenbergDas Gradierwerk ist mit 636 Metern die längste zusammenhängende noch erhaltene Salz-Gradieranlage bundesweit und die zweitlängste weltweit. Zuletzt war das technische Denkmal in der Solestadt vor zwei Jahren für 3,1 Millionen Euro grundhaft saniert worden. Der sanierte Abschnitt ist etwa 130 Meter lang und umfasst 32 Bundfelder. Mit 58.000 Schwarzdornbündeln wurde eine Fläche von 2.500 Quadratmetern gestopft. Rund zehn Millionen Euro hatte bis 2005 eine frühere Sanierung der zwölf Meter hohen Anlage gekostet. In der Nacht zu Heiligabend 1997 waren durch Brandstiftung zwei Felder der Soleanlage zerstört worden.

Beim Gradieren wird der Salzgehalt der Sole erhöht: Die Salzsole aus natürlichen Salzvorkommen läuft über Dornwände zwischen Balkengerüsten von oben nach unten. Dabei zerstäuben die Soletröpfchen und verdunstet das Wasser. Die salzhaltige Luft wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingeatmet.Quelle: dpa

MDR (Anja Höhne, Attila Dabrowski, André Plaul)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Mai 2024 | 11:00 Uhr

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