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Deutschlandweit solidarisieren sich Menschen mit Protestierenden im Iran. Was Sachsen-Anhalt mit dem Land verbindet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Studium, Außenhandel, EheschließungFünf Fakten über die Beziehung zwischen Sachsen-Anhalt und dem Iran

12. November 2022, 17:57 Uhr

Jährlich studieren mehr Iranerinnen und Iraner an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Der Export von Gütern in den Iran ist rund 70 Mal höher als der Import nach Sachsen-Anhalt. Fünf Fakten darüber, was die Beziehung zwischen Sachsen-Anhalt und dem Iran auszeichnet.

1. Immer mehr Iranerinnen und Iraner studieren in Sachsen-Anhalt.

Im Wintersemester 2021/2022 haben an den Universitäten und Hochschulen in Sachsen-Anhalt 352 Menschen aus dem Iran studiert. Das sind rund zweieinhalb Mal so viele als noch vor zehn Jahren und entspricht 17 Prozent aller in Sachsen-Anhalt lebenden Iranerinnen und Iranern. 120 haben an der Hochschule Anhalt studiert, 117 an der Uni Magdeburg und 59 an der Uni Halle-Wittenberg eingeschrieben. Die Zahl der Studierenden aus dem Iran nimmt seit 2012 kontinuierlich zu. Nur im Wintersemester 2017/18 gab es einen minimalen Rückgang.

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2. Der Großteil der iranischen Studierenden wird zu Ingenieurinnen und Ingenieuren ausgebildet.

Am liebsten studieren die Iranerinnen und Iraner in Sachsen-Anhalt Ingenieurwissenschaften. Mehr als die Hälfte der Studierenden (55 Prozent) belegen diesen Studiengang. Dahinter folgen die Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften mit einem Anteil von 19 Prozent, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (neun Prozent), Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften oder Veterinärmedizin (7 Prozent), Kunst und Kunstwissenschaft (fünf Prozent), Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften (zwei Prozent) und Geisteswissenschaften (ein Prozent).

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Fast 60 Prozent aller Studierenden aus dem Iran sind weiblich. Vor allem in der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften gibt es deutlich mehr Iranerinnen als Iraner: Dort machen die Studentinnen einen Anteil von 78 Prozent aus. Dafür gibt es in Sachsen-Anhalt mehr angehende iranische Ingenieure als Ingenieurinnen.

3. Der Export in den Iran ist mehr als 70 Mal höher als der Import nach Sachsen-Anhalt.

Sowohl der Export von Gütern aus Sachsen-Anhalt in den Iran als auch der Import von Gütern aus dem Iran hat in den vergangenen Jahren abgenommen. In der Regel ist der Wert der Ausfuhr aus Sachsen-Anhalt um ein Vielfaches höher als der Wert der Einfuhr aus dem Iran. 2021 war der Ausfuhrwert mehr als 70 Mal höher als der Einfuhrwert. Chemische Erzeugnisse machten 2021 auf beiden Seiten den größten Teil des Handels aus. Sachsen-Anhalt exportiert außerdem elektrische Ausrüstungen, Papier und Pappe und Maschinen. Der Iran liefert Nahrungs- und Futtermittel sowie Textilien nach Sachsen-Anhalt.

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Der große Sprung in der Einfuhr von Gütern aus dem Iran im Jahr 2018 erklärt sich durch Lieferungen von Erdöl und Erdgas im Wert von fast 50 Millionen Euro.

4. Seit 2015 kommen tendenziell immer weniger Iranerinnen und Iraner nach Sachsen-Anhalt.

Im Jahr 2021 gab es mehr Zuzüge aus dem Iran als im Vorjahr. Betrachtet man den Trend seit 2015, kommen aber tendenziell immer weniger Iranerinnen und Iraner nach Sachsen-Anhalt.

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Ende 2021 lebten insgesamt 2.055 Menschen mit iranischer Staatsangehörigkeit in Sachsen-Anhalt. Seit 2012 wurden in Sachsen-Anhalt insgesamt 94 Menschen aus dem Iran eingebürgert. 16 dieser Einbürgerungen entfallen auf das Jahr 2021.

5. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre wurden 58 Ehen zwischen Menschen aus Sachsen-Anhalt und dem Iran geschlossen.

Seit 2012 haben in Sachsen-Anhalt 58 Paare geheiratet, von denen mindestens ein Partner aus dem Iran kommt. Ein Drittel der Eheschließungen erfolgte im vergangenen Jahr.

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MDR (Katharina Forstmair)