Mitglied in LobbynetzwerkSachsen-Anhalt will bessere Regeln für Solar-Industrie durchsetzen
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will der Nutzung von Solarenergie wieder voran bringen. Energieminister Willingmann ist dafür dem Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen beigetreten. Dadurch sollen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besser vernetzt werden.
- Sachsen-Anhalt ist dem Netzwerk europäischer Regionen mit Solarindustie beigetreten.
- Ziel ist es, die Solarindustrie im Land zu unterstützen.
- Außerdem sollen europaweit einheitliche Standards für Branche geschaffen werden.
Sachsen-Anhalt tritt dem Netzwerk europäischer Solarindustrieregionen (SIRE) bei. Energieminister Armin Willingmann (SPD) hat am Montag einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. "Wir wollen die Rahmenbedingungen für Produktion, Forschung und Nutzung von Photovoltaik verbessern und mitreden, wenn in Brüssel jetzt die industriepolitischen Weichen für die Zukunft der europäischen Solarindustrie gestellt werden", so Willingmann.
Bedeutung der Solarenergie für Sachsen-AnhaltIn Sachsen-Anhalt waren Ende Februar 2023 rund 54.600 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 2,8 Gigawatt in Betrieb. Im bundesweiten Vergleich liegt das Land nach Angaben der Landesregierung in Magdeburg auf Platz sechs.
Man wolle dazu beitragen, dass sich Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stärker vernetzen, erklärte der SPD-Politiker. "Der russische Überfall auf die Ukraine hat die bestehende Abhängigkeit von einem Rohstoff-Großlieferanten verdeutlicht. Deshalb müssen wir europaweit möglichst schnell hin zu erneuerbaren Energien. Ein wichtiger Baustein dafür ist eine starke europäische Solarindustrie."
Willingmann verwies in diesem Zusammenhang auf den Wiederaufbau der Solarindustrie in Sachsen-Anhalt. "So hat etwa das Schweizer Unternehmen Meyer Burger das Solarvalley bei Bitterfeld-Wolfen aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Auch das dortige Solarforschungszentrum des südkoreanischen Konzerns Hanwha Q-Cells beschleunigt den Aufbau."
Gleiche Standards für alle sind das Ziel
Das Solarnetzwerk fordert unter anderem die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen für die europäische Photovoltaik-Industrie gegenüber Herstellern aus Drittstaaten und die Einführung hoher Nachhaltigkeitsstandards für Photovoltaik-Produkte. Zudem sollen Lieferketten für Rohstoffe gesichert und Fachkräfte gefördert werden.
Die Allianz ist auf Initiative Sachsens Anfang 2023 gegründet worden und umfasst sechs Regionen aus fünf europäischen Ländern. Neben Sachsen und Sachsen-Anhalt setzen sich auch Andalusien (Spanien), Kärnten (Österreich), Liberec (Tschechien) und Grand Est (Frankreich) im Netzwerk für eine Stärkung der europäischen Solarindustrie ein.
Laut Bundesverband Solarwirtschaft ist in Deutschland die Nachfrage nach Photovoltaik das sechste Jahr in Folge zweistellig gewachsen. Vor allem bei privaten Hausbesitzern sei die Nachfrage durch die Energiekrise nochmals sprunghaft gestiegen, große Zuwächse gebe es auch bei Anlagen auf Freiflächen, erklärte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Rückläufig seien die Zahlen bei Gewerbeimmobilien.
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dpa, MDR (Jörg Wunram, Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 03. April 2023 | 19:00 Uhr
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