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Um etwas gegen den Lehrermangel zu tun, hat das Land Sachsen-Anhalt 1,2 Millionen Euro an Personalagenturen gezahlt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa

Gegen LehrermangelMillionensumme für neue Lehrkräfte: Sachsen-Anhalt zufrieden mit Headhunter-Programm

16. März 2024, 11:13 Uhr

Um dem Lehrermangel "kreativ" zu begegnen, beauftragt Sachsen-Anhalt seit geraumer Zeit Headhunter-Agenturen, die neue Lehrkräfte rekrutieren sollen. Dafür ist einem Bericht zufolge zuletzt eine Millionensumme investiert worden. Ein Drittel der neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrer hat den Schuldienst aber schon wieder verlassen.

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Das Land Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen drei Jahren eine Millionensumme gezahlt, um neue Lehrkräfte anzuwerben. Das berichtet am Sonnabend die Mitteldeutsche Zeitung (€). Das Bildungsministerium hat dem Blatt demnach bestätigt, 1,2 Millionen Euro an Personalagenturen gezahlt zu haben. Auf diese Weise seien 110 Lehrkräfte eingestellt worden, schreibt die Zeitung.

Feußner lobt Headhunter-Programm als "kreatives Mittel"

Ein Drittel habe den Landesdienst aber schon wieder verlassen. Die Gründe dafür seien verschieden, zitiert die Zeitung das Ministerium. Einige der angeworbenen Lehrkräfte hätten festgestellt, dass der Beruf doch nicht das Richtige sei, und gekündigt. Andere Kandidaten hätten die Probezeit wegen fehlender Eignung nicht überstanden. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) verteidigte die unkonventionelle Art der Suche erneut: Sie sagte der MZ, es handele es sich um ein "probates und kreatives Mittel", den Lehrermangel zu bekämpfen.

Die Fraktionschefin der SPD im Landtag, Katja Pähle, sprach angesichts der 38 Abgänge aus dem Schuldienst dagegen von einem "offensichtlich nicht nachhaltigen Programm".

Der Lehrermangel ist in Sachsen-Anhalt seit Jahren eines der politisch bestimmenden Themen. Erst am Freitag war bekannt geworden, dass eine Grundschule im Burgenlandkreis wegen des Mangels an Lehrkräften sich erneut per Offenem Brief an Ministerin Feußner gewandt hat. Anlass ist die Unterrichtsversorgung an der Schule, die bei gerade einmal 74 Prozent liegt. Landesweit angestrebt werden 103 Prozent.

Zusatzstunde für Lehrkräfte laut Gericht rechtmäßig

Um dem Lehrermangel zu begegnen, hatte das Land im vergangenen Jahr angekündigt, alle Lehrkräfte eine Stunde mehr unterrichten zu lassen. Die zusätzliche Stunde können sich Lehrkräfte entweder auszahlen oder einem Arbeitszeitkonto gutschreiben lassen. Auch daran hatte es allerdings Kritik gegeben: Mehrere Lehrkräfte wehren sich juristisch dagegen, waren zuletzt aber vor dem Oberverwaltungsgericht in Magdeburg gescheitert.

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MDR (Luca Deutschländer)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. März 2024 | 07:00 Uhr

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