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Nach Haseloffs KritikStreit um IWH: Willingmann stärkt halleschem Wissenschaftler den Rücken

03. März 2023, 05:00 Uhr

Viele Milliarden Euro Steuergeld sollen in die Ansiedlung von Intel in Magdeburg fließen – für den Bau einer riesigen Chipfabrik. Der Chef des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle hat das kritisiert und damit den Ärger von Ministerpräsident Haseloff auf sich gezogen. Nun hat der Wirtschaftsforscher Unterstützung aus der Landesregierung erhalten.

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hat die Unabhängigkeit der Forschungseinrichtungen im Land betont. Mit Blick auf den Streit zwischen dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte Willingmann MDR SACHSEN-ANHALT, Wissenschaftseinrichtugen dienten der wissenschaftlichen Erkenntnis.

Sie dienten nicht dazu, Politik zu bestätigen oder das Gegenteil zwangsläufig zu behaupten, sondern Anregungen zu geben. "Wir wollen dieses Art von Forschung. Wir wollen Unabhängigkeit und wir halten als Politik auch aus, dass Menschen in der Wissenschaft andere Auffassungen vertreten als wir." Förderung hänge nicht davon ab, ob man bestimmte politische Positionen und Prozesse unterstütze oder nicht. Niemand in der Politik wolle Wohlgefallen oder Opportunismus. "Wir brauchen die Unabhängigkeit der Wissenschaft."

Ministerpräsident kritisiert Wirtschaftsforscher

Ministerpräsident Haseloff hatte sich im Landtag unzufrieden über die Forschungsleistung des Instituts geäußert. Zuvor hatte das IWH die Milliarden-Förderungen für die geplante Ansiedelung des US-Chipherstellers Intel bei Magdeburg kritisiert und geraten, das Geld lieber in Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu stecken.

Zu Haseloffs Kritik hatte IWH-Chef Reint Gropp gesagt, Haseloff wisse gar nichts über die Arbeit des Instituts. Er habe keine Argumente, sondern versuche nur, zu beleidigen. Auch zum 30. Jubiläum des Institutes im vergangenen September hatte sich Haseloff kritisch geäußert und darauf hingewiesen, dass sich die Landesregierung für den Erhalt des IWH eingesetzt habe, als es 2011 auf der Kippe gestanden habe. In den Jahren danach habe man die Relevanz für das Bundesland aber kaum wahrgenommen.

Transparenz-Hinweis: Reint Gropp war in den vergangenen beiden Jahren regelmäßig Gesprächspartner in einem MDR-Podcast über Wirtschaft.

Mehr zum IWH und Intel

MDR (Ronald Neuschulz, Julia Hohmann, Marcel Knop-Schieback, Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. März 2023 | 12:00 Uhr

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