Demografischer WandelWirtschaftsforscher plädiert für Stärkung der Städte
Im Kampf gegen den Bevölkerungsschwund sollten die ostdeutschen Länder nach Ansicht von Wirtschaftsforschern in Ostdeutschland hauptsächlich in Städte investieren. Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Reint E. Gropp, sagte MDR THÜRINGEN am Mittwoch, es sei ein Irrweg, in Städten und auf dem Land gleiche Lebensverhältnisse halten zu wollen. Angesichts knapper Ressourcen müssten die Länder jeden Euro sehr vorsichtig ausgeben.
Eine Möglichkeit, die Bevölkerung zu erhalten, sieht Gropp in der Immigration. Gezielt sollten dabei gut ausgebildete, junge und kinderreiche Familien ausgewählt werden. Aber auch Einwanderer würden erfahrungsgemäß nicht aufs Land, sondern in die Städte ziehen wollen. Für Politiker sei es schwierig, sich diesen Forderungen anzuschließen, so Gropp weiter. Das liege zum einen daran, dass die Machtverhältnisse zwischen Stadt und Land derzeit noch stark in Richtung Land verschoben seien. Zum anderen müsste Politik für Leute gemacht werden, die noch gar nicht da sind und nicht wählen könnten.