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Tuner-Treffen im HarzPolizei zieht am "Carfreitag" 23 Fahrer aus dem Verkehr

30. März 2024, 12:49 Uhr

Nach dem "Carfreitag" zieht die Polizei im Harz Bilanz: Obwohl der Kreis den beliebten Treffpunkt an der Rappbodetalsperre gesperrt hat, haben sich mehr als 1.000 Menschen bei Blankenburg versammelt. Die Polizei hat nach eigenen Angaben rund 400 Autos, Motorräder und Fahrer kontrolliert. Davon durften 23 anschließend nicht weiterfahren.

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Zum sogenannten Carfreitag hat die Polizei im Harz 439 Autos, Motorräder beziehungsweise deren Fahrer überprüft. Wie das Polizeirevier Harz mitteilte, führten die Kontrollen zu drei Strafverfahren, 119 Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten und 123 Beanstandungen.

In 35 Fällen sei die Betriebserlaubnis der Fahrzeuge erloschen. Das geschieht unter anderem, wenn durch sogenanntes Tuning unerlaubte Veränderungen vorgenommen wurden. 23 Fahrer durften laut Polizei nach der Kontrolle nicht mehr weiterfahren.

Die Polizei hat Hunderte Fahrzeuge beim "Carfreitag" überprüft. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

850 Fahrzeuge bei Tuner-Treffen im Harz

Nachdem der Landkreis Harz das schon traditionelle Treffen rund um die Rappbodetalsperre mit der Sperrung des dortigen Tunnels unmöglich gemacht hatte, traf sich die Szene auf dem Parkplatz eines Gewerbegebietes in Blankenburg.

Laut Polizei versammelten sich bis zu 1.100 Personen mit rund 850 Autos und Motorrädern versammelt. Zunächst hatte die Polizei von 400 Fahrzeugen gesprochen. Trotz des großen Andrangs habe es keine größeren Verkehrsbehinderungen gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage. Die Tuning-Szene habe kooperiert und es sei friedlich geblieben.

Statt an der Rappbodetalsperre traf sich die Tuning-Szene auf einem Parkplatz in Blankenburg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

"Soundröhre" präventiv gesperrt

Der Landkreis Harz hatte am Montag in einer Pressemitteilung angekündigt, den Tunnel an der Rappbodetalsperre übers Osterwochenende komplett zu sperren. Der Tunnel, in der Szene auch als "Soundröhre" bezeichnet, erfreut sich bei Tunern seit Jahren großer Beliebtheit. Auch um die Belastung von anderen Besuchern zu vermeiden, habe der Landkreis mit der Sperrung präventiv reagiert, wie Landrat Thomas Balcerowski zu Beginn der Woche (CDU) erklärte.

Seit 2019 hat die Polizei nach den Tuner-Treffen an der Talsperre 21 Strafverfahren eingeleitet. Sie stellte mehr als 900 Ordnungswidrigkeiten fest. Die jetzige Sperrung soll bis Dienstagmorgen um 5 Uhr bestehen. Von der Sperrung ist auch die Staumauer betroffen.

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hatte im Vorfeld dazu gesagt: "Niemand hat etwas gegen teilweise aufwendig umgestaltete Fahrzeuge. Jedoch gilt: Nicht alles, was verbaut werden kann, ist auch erlaubt." Demnach zeigen die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, die Notwendigkeit auch in diesem Jahr intensiv zu kontrollieren.

Sperre am Tunnel an der Rappbodetalsperre dauert fast 100 Stunden

Konkret betroffen von der Sperrung ist die Landesstraße 96 aus Richtung Bundesstraße 81 zwischen dem Abzweig "Oberbecken" und dem Abzweig "Parkplatz Harzdrenalin". Damit werden die südliche Zufahrtstraße, die Talsperrenmauer und der angrenzende Straßentunnel "für fast 100 Stunden zur auto- und motorradfreien Zone", wie der Kreis weiter schrieb. Umleitungen seien ausgeschildert.

Besucher können sich telefonisch über Verkehr informieren

Durch die Sperrung werde es herausfordend, den Verkehr zu lenken, sagte Tourismusmanager Markus Mende. Auch die Harzer Verkehrsbetriebe könnten die Rappbodetalsperre am Osterwochenende nicht anfahren. Daher seien möglicherweise nicht ausreichend Parkplätze vorhanden. Besucherinnen und Besucher können sich telefonisch bei der Touristeninfo Harz informieren.

Ein Sprecher des Veranstalters Harzdrenalin begrüßte grundsätzlich die Sperrung an der Rappbodetalsperre am "Carfreitag". Wer wisse, was in den vergangenen Jahren an Karfreitag los gewesen sei, könne das nachvollziehen. Nicht ganz so zufrieden sei man damit, dass die Sperrung über das ganze Wochenende bestehen bleibe. Besucherinnen und Besucher sollen die Umleitung über Rübeland nutzen.

Tuning-Szene soll sich am Karfreitag 2025 legal treffen

2025 soll sich die Tuning-Szene an der Rappbodetalsperre wieder treffen können – dann ganz legal. Laut Balcerowski soll zusammen mit dem Veranstalter Harzdrenalin ein eigenes Open-Air-Event an der "Soundröhre" etabliert werden.

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dpa, MDR (Mario Köhne, Hanna Kerwin, Luca Deutschländer, Ingvar Jensen, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 26.03.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. März 2024 | 12:00 Uhr

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