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Auf dem Domplatz in Magdeburg haben sich am Sonntag Hunderte Landwirte zu einer Demo zusammengefunden. Bildrechte: picture alliance/dpa/Heiko Rebsch

Proteste der LandwirteHunderte Teilnehmer bei Bauerndemo auf dem Domplatz Magdeburg

28. Januar 2024, 20:07 Uhr

Mehrere hundert Landwirte haben am Sonntag in Magdeburg gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Auch in dieser Woche sollen die Proteste weitergehen.

In Magdeburg sind am Sonntagnachmittag Hunderte Landwirte zur Demonstration gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zusammengekommen. Nach Angaben der Polizei hatten sich auf dem Domplatz rund 900 Teilnehmer versammelt.

Rund 200 Traktoren und Laster seien auf und um den Platz abgestellt worden. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT waren Bauern aus allen ostdeutschen Bundesländern sowie aus Niedersachsen vertreten. Die Polizei sprach am Sonntagabend von einem friedlichen Verlauf.

Bauernbund: "Es geht um Auflagen und Beschränkungen"

Der Präsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt, Martin Dippe, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man müsse den Druck aufrecht erhalten. Schließlich entschieden in der kommenden Woche Bundestag und Bundesrat über den Haushalt. Insgesamt gehe es den Bauern aber um viel mehr als die gekürzten Subventionen beim Agrardiesel.

Zu der Demo in Magdeburg kamen Landwirte aus allen ostdeutschen Bundesländern. Bildrechte: picture alliance/dpa/Heiko Rebsch

Dippe sagte: "Es geht um Auflagen und Beschränkungen, die uns in den vergangenen Jahren auferlegt wurden, sodass die Betriebe grundsätzlich Schwierigkeiten haben, überhaupt noch vernünftig zu wirtschaften. Also dass man uns einfach die Arbeit machen lässt, wie wir sie auch fachlich können."

Bauern demonstrieren auch gegen Bürokratie, CO2-Preis und Maut

Der Präsident des Landesbauernverbands Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn (CDU), kündigte für die kommende Woche bereits weitere Aktionen an. "Es ist schon so, dass die Landwirte sagen: Da muss doch noch mehr passieren. Also die sind eigentlich alle auf 180 und wollen noch mehr bewegen." Vor dem Hintergrund der Sitzungen im Bundestag und Bundesrat müsse man noch einmal darauf hinweisen, wie wichtig Landwirtschaft ist, so Feuerborn.

"Es ist nicht nur der Agrardiesel, das hatten wir ja gesagt. Es geht um Bürokratieabbau, den CO2-Preis und genauso gut trifft uns auch die Maut. Unsere Produkte müsse ja gefahren werden. Der Händler will die Maut aber nicht bezahlen, weil er das nicht an die Kunden weitergeben kann. Also müssen wir das im Voraus abziehen."

Kundgebung wegen Holocaust-Gedenken verschoben

Ursprünglich sollte die Kundgebung bereits am Samstag stattfinden. Weil aber am 27. Januar bundesweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, entschied sich der Bauernbund Sachsen-Anhalt die Veranstaltung zu verschieben. Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) hatte zuvor das Gedenken des Landtags wegen des Bauernprotests teilweise abgesagt und damit Kritik auf sich gezogen.

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MDR (Annette Schneider-Solis, Dennis Blatt, Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Januar 2024 | 17:00 Uhr

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