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Weihnachtliche BotschaftBischof Feige: "Wir können Friedensstifter werden"

26. Dezember 2022, 11:07 Uhr

Sind die aktuellen Krisen Anlass, bei der weihnachtlichen Friedensbotschaft die Hoffnung zu verlieren? "Nein", findet der katholische Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige. Der Frieden durch Jesus Christus sei kein Friede, der mit Pauken und Trompeten komme. Vielmehr könne man als Christ selbst zum Friedensstifter werden und Freude und Licht in die Welt tragen. Die Kirche habe dabei eine wichtige vermittelnde Rolle.

Der Frieden der Weihnachtsbotschaft ist kein Frieden, der mit Pauken und Trompeten oder militärischen Mitteln kommt. Das erklärte der katholische Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige, im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. Vielmehr handele es sich um einen zarten Frieden, der durch Jesus Christus angebrochen sei. Als Christ könne man selbst zum Friedensstifter werden, wenn man sich auf deses Geheimnis einlasse.

Feige sagt, der Frieden sei zu jeder Weihnachtszeit zu spüren, wenn man sich auf die Botschaft einlasse. Christinnen und Christen in der Ukraine feierten auch in diesem Jahr Weihnachten, trotz all dem Furchtbaren.

Kirche hat wichtige Aufgabe für Gesellschaft und Bedürftige

Angesichts der Krisen nimmt die Kirche laut Feige wichtige Funktionen ein. Sie habe seit 2000 Jahren die Aufgabe, eine Verbindung zwischen Gott und den Menschen und den Menschen untereinander herzustellen und sei daher ein wichtiger Vermittler. Kirche dürfe aber nicht nur hinter verschlossenen Türen vermitteln, sondern müsse auch nach außen hin wirken. Feige zitierte den evangelischen Theologen Heinz Zahrnt mit den Worten: "Kirche ist keine Thermoskanne: Innen warm, außen kalt."

Die Kirche habe die Aufgabe, nach außen hin Freude und Licht zu den Menschen zu bringen und sich für die Gesellschaft und Bedürftige einzusetzen. Darum bedankte sich Feige bei den vielen Organisationen des Bistums, die sich für andere Menschen einsetzen.

Gratwanderung zwischen Besinnung nach innen und Offenheit nach außen

Feige sagte, es sei eine schwierige Gratwanderung, wie sehr man sich in der Weihnachtszeit besinnen und die Krisen der Welt ein Stück weit ausklammern solle. Er selbst sei angesichts dieser Frage zum Teil zerrissen. In einer globalisierten Welt bekäme man sehr viel von überall mit.

Es ist wichtig, sich einmal auf sich selbst und auf das zu besinnen, was einen trägt.

Bischof Gerhard Feige

Gleichzeitig sei es wichtig, sich ab und zu auf sich selbst besinnen zu können und auf das, was einen trage. Auch, wenn es nur ein paar Minuten oder Stunden sei. Dies täte den Menschen gut – auch angesichts des Leides, das es in der Welt gebe.

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MDR (Uli Wittstock, Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. Dezember 2022 | 12:40 Uhr

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