Für DemokratieMagdeburg: Tausende Menschen auf Demonstration gegen Rechtsextremismus
In Magdeburg haben am Samstag tausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Laut Angaben der Veranstalter beteiligten sich etwa 5.500 Personen. Die Polizei sprach von etwa 3.000 Personen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Bischof Gerhard Feige hielten Reden auf einer Kundgebung am Domplatz.
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- In Magdeburg haben tausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert.
- Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Bischof Gerhard Feige hielten Reden.
- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) lobte das bundesweite Engagement.
In Magdeburg sind tausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Die Veranstalter sprachen von 5.500 bis 6.000 Personen, die sich auf dem Domplatz versammelt hätten. Laut Polizei waren es etwa 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie sprach von einem störungsfreien Ablauf mit leichten Verkehrsbehinderungen.
Haseloff: Politik muss Interessen der Menschen aufnehmen
Die Demonstration unter dem Motto "Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch" begann um 13 Uhr am Bahnhofsvorplatz und endete gegen 15.30 Uhr mit einer Abschlusskundgebung auf dem Domplatz. Dort sprach auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
In seiner Rede sagte er: "Gegen die Feinde der Demokratie muss man mit Überzeugungskraft und mit einer Politik vorgehen, die die Interessen der Menschen aus einer starken Mitte heraus aufnimmt. Das ist auf Dauer das einzige wirksame Mittel gegen die Verfassungsfeinde und jede Form des politischen Extremismus."
Bischöfe Feige und Kramer werben für Toleranz und Menschlichkeit
Auch der Bischof vom Bistum Magdeburg, Gerhard Feige, sprach auf der Demo. Feige appellierte in seiner Rede an die Teilnehmenden: "Fallen wir nicht auf Lügen, die Verkehrung von Tatsachen und das 'Gift der einfachen Lösungen' rein! (...) Setzen wir uns noch entschlossener für ein tolerantes und friedliches Miteinander ein – mit Herz und Verstand!".
Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sagte laut der Nachrichtenagentur KNA: "Rassismus, Judenfeindschaft, Hass und Hetze sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar. Wir stehen für Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität." Außerdem sprachen Aram Badr vom syrisch-deutschen Kulturverein, Jens Strackeljan und Manuala Schwarz (für die Landesrektorenkonferenz) und weitere Rednerinnen und Redner.
Zur Demonstration aufgerufen hatte ein Bündnis mehrerer Akteure. Unter anderem hatten sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), verschiedene Parteien, Kirchen, Dutzende Einzelpersonen und andere Organisationen zusammengeschlossen.
Bundesweite Proteste gegen Rechtsextremismus
Bereits seit einigen Wochen finden bundesweit Protestveranstaltungen gegen Rechtsextremismus statt. Auslöser waren Berichte des Recherche-Netzwerks Correctiv über ein Treffen in Potsdam. Dort wurde dem Bericht zufolge über Pläne zur massenhaften Abschiebung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gesprochen. An dem Treffen hatten auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der konservativen Werteunion teilgenommen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich am Samstag beeindruckt von den Demonstrationen. In einer Videobotschaft rief er die Bürgerinnen und Bürger zur Verteidigung der Demokratie auf und sagte, das Engagement mache Mut. Es gehe um das Fundament des Zusammenlebens.
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MDR (Leonard Schubert, Jörg Wunram, Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Februar 2024 | 13:40 Uhr
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