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So soll der neue Campus auf dem Intel-Gelände aussehen. (Grafik) Bildrechte: MDR/ Intel

Ansiedlung des ChipherstellersIntel-Baustart hängt von EU-Freigabe ab

29. Mai 2024, 15:33 Uhr

Der Bau der Intelfabriken in Magdeburg ist von der Freigabe der Subventionen durch die EU-Kommission abhängig. Ministerpräsident Haseloff sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er rechne mit der Freigabe der knapp 10 Milliarden Euro nach der Europawahl im Juni.

Der Bau der Intel-Fabriken in Magdeburg hängt davon ob, dass die EU-Kommission Beihilfen freigibt. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er rechne mit der Freigabe der knapp 10 Milliarden Euro nach der Europawahl. Sollte diese kommen, können die nächsten Schritte erfolgen.

Michael Kellner (Bündnis90/Die Grünen), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, bestätigte MDR SACHSEN-ANHALT, dass das Verfahren auf dem Weg sei und er mit einer Freigabe der Gelder aus Brüssel fest rechne. Nach seinen Worten soll dann als erstes der wertvolle Schwarzerdeboden abgetragen werden. Dafür ist Sachsen-Anhalts Finanzministerium zuständig. Finanzminister Michael Richter (CDU) sagte, er gehe davon aus, dass die europaweite Ausschreibung für den Abtransport der Erde im Herbst erfolgen werde.

Baubeginn im Frühjahr 2025?

Im Frühjahr sollten dann die 80.000 LKW-Ladungen Erde den Eulenberg verlassen. Unmittelbar nach dem Aushub müsse das Gelände dann begradigt werden, was der Intel-Konzern übernehme. Danach könne der Baustart erfolgen. Das Team von Intel stehe bereits in den Startlöchern, sagte Intel-Vorstand Christoph Schell im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT. Schell war erst kürzlich in Deutschland unterwegs, um Kunden zu suchen für die neuesten Intel-Produkte.

So soll das neue Intel-Werk aussehen. das Unternehmen will in Magdeburg winzig kleine Halbleiter produzieren. Bildrechte: MDR/ Intel

Die Halbleiter aus Magdeburg sollen nach seinen Angaben unter zwei Nanometer groß sein. Damit würden die Magdeburger Intel-Fabriken die modernsten Europas sein. Dass das Prozedere bis zum Baustart langwierig sei, sei nicht ungewöhnlich, so der Intel-Vorstand. Er betonte auch, dass ein Spatenstich nicht gleich einen Baustart bedeute. Man gehe davon aus, dass noch in diesem Jahr der Spatenstich erfolge.

Burgstall befürchtet Grudwasserprobleme

Am Mittwoch gibt es in der Johanniskirche in Magdeburg Anhörung zu Intel von Verbänden, Privatpersonen und der Gemeinde Burgstall. Eingeladen dazu hat das zuständige Landesverwaltungsamt. Die Gemeinde Burgstall bei Magdeburg befürchtet wegen der geplanten Chip-Fabrik von Intel verschärfte Grundwasser-Probleme. Vize-Bürgermeister Kroll sagte dem MDR, Intel benötige ungefähr 7,7 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr.

Gegen den geplanten Bau von Intel gibt es einige Einwände. In der Magdeburger Johanneskirche wurden diese diskutiert. Bildrechte: MDR/ Sebastian Mantei

Doch schon jetzt habe sich das Grundwasser in Burgstall über sieben Meter abgesenkt. Burgstall hat deshalb beim Landesverwaltungsamt einen Einwand gegen den Intel-Bau eingereicht. Dieser und weitere Einwendungen werden am Vormittag in der Johanniskirche öffentlich besprochen.

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MDR (Sebastian Mantei, Norma Düsekow, Susanne Ahrens)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 29. Mai 2024 | 19:00 Uhr

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