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InsolvenzSchließung von Seniorenheim in Bernburg: Erste Bewohner mit neuen Heimplätzen

06. Oktober 2023, 08:27 Uhr

In Bernburg soll ein Seniorenwohnheim Ende November schließen. Für die insgesamt 80 Bewohnerinnen und Bewohner werden nun neue Heimplätze gesucht. In den sozialen Netzwerken sind unterdessen heftige Debatten zu den Schließungs-Plänen ausgebrochen. Der Landrat nennt den dort verbreiteten Zungenschlag "unangebracht".

Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnheims "Haus am Rosenhag" in Bernburg haben neue Heimplätze bekommen. Das bestätigte der Sprecher des Salzlandkreises, Marko Jeschor, am Donnerstag MDR SACHSEN-ANHALT. Der Fachdienst Gesundheit versuche weiterhin, den insgesamt 80 Betroffenen Heimplätze in der Nähe zu vermitteln.

Seniorenwohnheim schließt Ende November

Vor etwa einer Woche war bekannt geworden, dass die insolvente Betreibergesellschaft Novent Holding GmbH das Seniorenwohnheim zum 30. November schließen will. Zuerst hatte darüber die Mitteldeutsche Zeitung (€) berichtet.

Die Verwaltung des Salzlandkreises hat nach eigenen Angaben erst kurzfristig davon erfahren. Landrat Markus Bauer (SPD) bedauerte das. So hätte man möglicherweise mit anderen Trägern sprechen können. Nun sei es notwendig, den Heimbewohnern schnellstmöglich zu helfen.

Debatte zu Schließung wegen Flüchtlingen "unangebracht"

In den sozialen Netzwerken gibt es, seitdem die Schließungs-Pläne bekannt wurden, heftige Debatten. Dazu sagte Landrat Bauer, die Schließung hänge – anders als mitunter behauptet – nicht mit der Unterbringung von Flüchtlingen zusammen. "Wir müssen die Dinge klar trennen: Die geplante Schließung des Seniorenheims hat nichts mit der allgemeinen Flüchtlings-Situation zu tun." Man sei weder Eigentümer des Objekts noch in die privatwirtschaftlichen Entscheidungen des Managements eingebunden. Die Stimmung, die gerade in sozialen Netzwerken verbreitet werde, sei "unangebracht".

Der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer (SPD)  Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wir müssen die Dinge klar trennen: Die geplante Schließung des Seniorenheims hat nichts mit der allgemeinen Flüchtlings-Situation zu tun.

Markus Bauer (SPD) | Landrat des Salzlandkreises

Zwei Millionen Euro für Sanierung notwendig

Ab Ende Oktober prüft das Amtsgericht Dortmund, wie hoch die Betreibergesellschaft des Seniorenwohnheimes verschuldet ist. Wie aus der Insolvenz-Bekanntmachung hervorgeht, hatte die Novent Holding GmbH bereits am 30. März dieses Jahres Insolvenz beantragt.

Als Gründe wurden Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung genannt. Dem Bericht in der Mitteldeutschen Zeitung zufolge geht es um rund zwei Millionen Euro. Die seien nötig gewesen, um das 20 Jahre alte Wohnheim so zu sanieren, dass es den notwendigen Standards entspricht.

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MDR (Michel Holzberger, Tom Gräbe, Anja Höhne, Thomas Tasler, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Oktober 2023 | 06:00 Uhr

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