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AnsiedlungFlorida-Eis: Fabrikbau in Schönebeck soll im Frühjahr 2023 starten

19. Oktober 2022, 12:44 Uhr

Im März hatte die Berliner Eismarke Florida-Eis angekündigt, in Schönebeck eine neue Eisfabrik bauen zu wollen. Nun stehen Details fest: Anfang des kommenden Jahres soll es mit dem Bau losgehen – 2024 geht das Werk in Schönebeck den Plänen zufolge in Betrieb. Laut Geschäftsführung entstehen vor Ort bis zu 250 Jobs.

Der Eisproduzent Florida-Eis aus Berlin will mit dem angekündigten Bau eines Werks in Schönebeck im kommenden Frühjahr beginnen. Geschäftsführer Olaf Höhn sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die gestellten Fördermittelanträge seien vom Wirtschaftsministerium in Magdeburg bereits genehmigt worden. Das Wirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage, dass zum Fördermittelantrag noch keine abschließenden Angaben gemacht werden könnten.

Insgesamt 25 Millionen Euro werden nach Angaben des Geschäftsführers in Schönebeck investiert – sechs Millionen Euro davon sind Fördergelder. Die Eisproduktion vor Ort soll 2024 starten, vorgesehen sind 30.000 bis 40.000 Liter Eis pro Tag. Firmenchef Höhn kündigte an, dass 200 bis 250 Jobs entstehen.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Die Pläne sehen einen Hallen-Bau aus Holz vor. "Es soll etwas Besonderes werden", erklärte Höhn. Beauftragt werden soll dafür ein Architektenbüro aus der Schweiz. In Energiefragen arbeite man zudem mit dem Fraunhofer-Institut zusammen, sagte der Firmenchef. Es gehe Florida-Eis um Nachhaltigkeit – bereits in Berlin hatte die Firma die erste klimaneutrale Eisproduktion Deutschlands gestartet. Das Eis entwickelte sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum Verkaufshit.

In Schönebeck sollen vor allem vegane Eissorten produziert werden. Hintergrund sei auch die schlechtere Klimabilanz von tierischen Produkten. "Die Kuh muss vom Eis", sagte Höhn in Anspielung auf herkömmliche Milch. Das vegane Eis schmecke genauso gut, betonte er. "Wir wollen der Zeit voraus sein und ihr nicht hinterherlaufen." Es gehe auch darum, sich bewusst von großen Eiskonzernen abheben – und den Fokus auf Klimaschutz und Umweltbewusstsein zu legen.

Bekanntgabe fast zeitgleich mit Intel-Ankündigung

Florida-Eis hatte im März bekannt gegeben, eine Eis-Fabrik in Schönebeck bauen zu wollen. Ursprünglich war von einem Baubeginn im Mai des laufenden Jahres die Rede. Die Verzögerungen sind Firmenchef Höhn zufolge auf die aktuellen Probleme in der Baubranche zurückzuführen – Materialengpässe und Kostensteigerungen führen dazu, dass Projekte schwer planbar sind und zum Teil gestoppt werden müssen. Es sei schwierig, überhaupt Bau- und Handwerkerfirmen zu finden, sagte Höhn.

Dennoch sollen die Vorbereitungen für den Bau in Schönebeck nun vorangetrieben werden: In der Berliner Firma werde ab dieser Woche ein neuer Kollege beschäftigt, der sich ausschließlich mit dem Vorhaben in Sachsen-Anhalt befasst. "Ich bin guter Dinge", sagte der Geschäftsführer mit Blick auf den angepeilten Baubeginn im kommenden Frühjahr.

Dass der geplante Fabrikbau im Übrigen fast zeitgleich mit der Intel-Ansiedlung in Magdeburg bekannt gegeben wurde, war laut Höhn schlicht Zufall. "Davon wusste ich erst hinterher", erklärte der Geschäftsführer. Und ohnehin gebe es mit Blick auf den Zeitplan beim Bau einen entscheidenden Unterschied: "Ich bin schneller fertig als Intel!"

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MDR (Felix Fahnert)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. Oktober 2022 | 08:30 Uhr

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