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Correctiv-RechercheMunitionshersteller in Schönebeck bestreitet Munitionslieferung nach Russland

17. November 2023, 17:44 Uhr

Der Schönebecker Munitionshersteller Nammo bestreitet Vorwürfe, unerlaubt Munition nach Russland geliefert zu haben. Angestoßen wurde das Thema vom Recherchezentrum "Correctiv", die berichtet hatten, dass der Name des Unternehmens in einer russischen Datenbank aufgetaucht sei.

Ein Hersteller von Sportmunition in Schönebeck, Nammo, bestreitet, Munition nach Russland geliefert zu haben. Auslöser ist ein Beitrag des Recherchezentrums "Correctiv". Demnach soll das Unternehmen in einer russischen Datenbank aufgetaucht sein.

Nammo-Geschäftsführer Uwe Müller sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag, man habe sich an das Einfuhrverbot gehalten. In einer Datenbank aufzutauchen, sei kein Beleg dafür, dass Munition wirklich eingeführt worden sei. Es würden keine Zertifikate oder Lieferscheine vorliegen. Sie seien jedoch notwendig. Laut Müller müssen bei einem Versand von Munition über Ländergrenzen entsprechende Genehmigungen erteilt werden.

Stopp wegen Sanktionsliste

Seit dem Überfall auf die Ukraine steht Russland auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Vor Beginn des Krieges hatte "Nammo Schönebeck" nach eigenen Angaben einen Großkunden in Russland beliefert und danach die Lieferung gestoppt.

Das Unternehmen NammoNammo ist ein norwegisches Unternehmen mit Hauptsitz in Raufoss. Die Unternehmensgruppe ist weltweit mit Tochtergesellschaften aktiv. Sie stellt vorwiegend Infanteriemunition und -waffen her. Darüber hinaus ist sie in Europa einer der führenden Anbieter im Spezialgeschäft der Munitionsvernichtung.

Sportmunition ohne Kriegsgebrauch

Das Unternehmen stellt in Schönebeck im Salzlandkreis Sportpatronen her, die bei Olympischen Spielen und Biathlon-Wettkämpfen verwendet werden. An dem Standort arbeiten rund 100 Beschäftigte. Die dort gefertigten Patronen sind laut Firmenangaben ausschließlich für sportliche Zwecke und nicht für den Kriegsgebrauch gedacht.

Nammo will nun Kontakt mit den Behörden aufnehmen und prüfen, wie sie auf die Vorwürfe reagieren.

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MDR (Michel Holzberger, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. November 2023 | 16:00 Uhr

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