Mehr TodesopferUnfallstatistik: Wo es häufiger gekracht hat – und wo seltener
In Sachsen-Anhalt gab es 2022 insgesamt mehr Todesopfer bei Verkehrsunfällen als im Jahr davor. In einigen Landkreisen stieg die Zahl der Unfälle stark. Häufigste Ursachen waren Wildunfälle, zu geringe Abstände – und zu hohe Geschwindigkeit.
- Die Unfallstatistik für Sachsen-Anhalt 2022 zeigt, dass es in einigen Landkreisen deutlich mehr Unfälle gab als ein Jahr davor. Anderswo sank die Zahl dagegen – oder blieb gleich.
- Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer, obwohl sich die Anzahl von Unfällen insgesamt nicht stark veränderte.
- Häufigste Unfallursachen waren Wildunfälle, zu geringer Abstand und zu schnelles Fahren. Auch die Anzahl von Fahrten unter Drogeneinfluss und Unfällen mit Fahrerflucht nahm zu.
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Sachsen-Anhalt ist vergangenes Jahr in mehreren Landkreisen gestiegen. Vor allem in Anhalt und Wittenberg hat es öfter gekracht als noch 2021. Das geht aus den am Donnerstag vorgestellten regionalen Statistiken der Polizeiinspektionen hervor.
Demnach gab es im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Dessau-Roßlau rund 500 Unfälle mehr als 2021. Insgesamt seien es rund 11.500 Unfälle gewesen. Das waren durchschnittlich 31 pro Tag. Insgesamt 34 Menschen kamen in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie der Stadt Dessau-Roßlau ums Leben, darunter sieben Radfahrer.
Weniger Unfälle in der Altmark, dem Elb-Havel-Winkel und dem Jerichower Land
Leicht rückläufig ist die Unfallzahl in der Altmark, dem Elb-Havel-Winkel und dem Jerichower Land. Nach Angaben der Polizeiinspektion Stendal haben sich in dem Bereich im vergangenen Jahr rund 9.200 Unfälle ereignet. Das sind 15 Unfälle weniger als 2021. Gestiegen ist in der Region demnach die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden. 15 Menschen verunglückten im Straßenverkehr tödlich.
Kaum Veränderungen in Magdeburg und Halle
Kaum verändert hat sich die Zahl im Bereich der Polizeiinspektionen Halle und Magdeburg. Dort wurde jeweils ein leichter Anstieg verzeichnet, im Süden Sachsen-Anhalts um zehn und in der Region Magdeburg um 75 Unfälle. In der Landeshauptstadt, in den Landkreisen Börde und Harz sowie im Salzlandkreis kam es den Angaben nach zu insgesamt mehr als 25.000 Unfällen.
Insgesamt mehr Todesopfer
In der Stadt Halle (Saale), im Landkreis Mansfeld-Südharz, Burgenlandkreis und Saalekreis waren es knapp 21.500. Angestiegen ist in beiden Bereichen die Zahl der Todesopfer. Im Bereich der PI Halle kamen der Statistik zufolge 44 Menschen ums Leben, – zehn mehr als im Vorjahr –, im Bereich der PI Magdeburg waren es 59, darunter auch Lkw-Fahrer, Radfahrer und Fußgänger.
Unfallursachen: Wildunfälle, zu schnelles Fahren, geringer Abstand
Unfallursache Nummer eins bleiben in allen Regionen Wildunfälle. Außerdem führten oft ein zu geringer Abstand und zu schnelles Fahren zu Unfällen. Im Norden und im Süden Sachsen-Anhalts haben die Polizeiinspektionen ihre Kontrollen deshalb verstärkt. In Altmark, Elb-Havel-Winkel und Jerichower Land wurden knapp 16.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und geahndet, im Bereich der PI Halle waren mehr als 110.000 Autofahrer zu schnell.
Zunahme an Fahrten unter Drogeneinfluss und Fahrerflucht
Vor allem im Bereich der PI Magdeburg haben Unfälle unter Alkohol und Drogeneinfluss zugenommen. Im Altmarkkreis Salzwedel sowie in den Landkreisen Stendal und Jerichower Land war nach Angaben der dort zuständigen PI Stendal bei rund 100 Unfällen Alkohol im Spiel.
In den Bereichen der PI Magdeburg und Dessau-Roßlau ist auch die Zahl sogenannter Unfallfluchten, also des unerlaubten Entfernens vom Unfallort, hoch. In Anhalt und Wittenberg waren es mehr als 2.000 Fälle, wovon nur die Hälfte aufgeklärt werden konnte, in der Landeshauptstadt Magdeburg, den Landkreisen Börde und Harz sowie im Salzlandkreis wurden mehr als 5.000 Unfallfluchten verzeichnet. Vor allem in dieser Region ist auch die Zahl der Unfälle innerhalb von Ortschaften deutlich angestiegen.
Weniger Unfälle als vor Corona
Bereits am Dienstag hatte das Innenministerium die Zahlen für das gesamte Bundesland vorgestellt. Demnach gab es 2022 gut 67.400 Unfälle. Das waren ein Prozent mehr als im Vorjahr 2021 und rund zehn Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.
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MDR (Christoph Dziedo, Susanne Reh, Leonard Schubert)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. März 2023 | 16:30 Uhr
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