ZwischenbilanzBisher mehr als 400.000 9-Euro-Tickets in Sachsen-Anhalt verkauft
Knapp einen Monat nach Einführung des 9-Euro-Tickets zieht das Verkehrsministerium in Sachsen-Anhalt eine positive Bilanz. Die Nachfrage zeige, dass die Menschen mit dem Angebot finanziell entlastet würden. Auf allen Strecken sind die Fahrgastzahlen demnach gestiegen. Nicht überall könne langfristig mit mehr Personal und Sitzplätzen ausgeholfen werden.
- Das 9-Euro-Ticket ist in Sachsen-Anhalt innerhalb eines Monats mehr als 400.000 Mal gekauft worden.
- Auf Pendlerstrecken, aber auch touristischen Verbindungen ist ein erhöhtes Fahrgastaufkommen bemerkbar.
- Dagegen sollen Züge mit mehr Sitzplätzen helfen. Diese Lösung ist allerdings nicht dauerhaft möglich.
In Sachsen-Anhalt sind innerhalb des ersten Monats nach Start des 9-Euro-Tickets bereits mehr als 400.000 Karten verkauft worden. Das geht aus Angaben des Verkehrsministeriums hervor.
Der öffentliche Nahverkehr ist in diesen Wochen gefragt wie selten zuvor.
Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP)
Das eigentliche Ziel, die Menschen im Land zu entlasten, werde erreicht. Die Passagierzahlen haben sich demnach auf allen Zugverbindungen im Land erhöht. Davon seien alle Zeiten betroffen.
Die klassischen morgendlichen Pendlerzüge, wie beispielsweise die S-Bahn zwischen Halle und Leipzig, befördern derzeit durchschnittlich rund 30 Prozent mehr Kunden.
Mitteilung Verkehrsministerium Sachsen-Anhalt
Die Anzahl der Fahrgäste würde sich im Tagesverlauf oft verdoppeln. Der Regionalexpress zwischen Magdeburg und Leipzig hat zwischen 6.000 bis 7.000 mehr Fahrgäste am Tag.
Touristische Ziele sehr gefragt
Nach Angaben des Verkehrsministeriums erfreuen sich auch touristische Zugverbindungen großer Beliebtheit. Im Harz sei vor allem an den Wochenenden eine starke Nachfrage zu verzeichnen. Dort seien die Fahrgastzahlen mindestens doppelt so hoch wie noch im Vormonat. Dabei haben die Ferien in Sachsen-Anhalt noch gar nicht begonnen.
Aufstockungen nur kurzfristig
Auf manchen Strecken können nach Angaben des Verkehrsministeriums derzeit mehr Sitzplätze angeboten werden. Wegen knapper Ressourcen an Fahrzeugen und Personal seien diese aber langfristig nur kaum umsetzbar. Zudem hätten auch einige Wald- und Böschungsbrände den Zugverkehr zusätzlich beeinträchtigt.
Hören Sie hier die Meldung zur Zwischenbilanz des 9-Euro-Tickets in den MDR SACHSEN-ANHALT-Nachrichten:
MDR (Marvin Kalies), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 01. Juli 2022 | 15:00 Uhr
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