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MillimeterarbeitA14-Baustelle bei Seehausen: Riesiges Brückenteil aus Stahl wird Richtung Elbe gezogen

16. April 2024, 09:12 Uhr

Der Brückenbau der A14 bei Seehausen (Landkreis Stendal) über die Elbe nach Wittenberge (Brandenburg) nimmt Gestalt an. An diesem Wochenende wurde ein großes, vormontiertes Teil verschoben. Mit nur zehn Metern pro Stunde wurde das Bauteil in Richtung Elbe gezogen. Das 3.300 Tonnen schwere Teil ist das massivste Stück des gesamten Brückenbaus. Viel schiefgehen kann nicht, hoffen die Verantwortlichen.

In den vergangenen Wochen wurde am Nordufer der Elbe bei Wittenberge das große Brückenteil zusammengefügt. "Es ist schon ein spannender Vorgang, was jetzt passiert", sagt Bauleiterin Kathrin Fiedler von der Firma "Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH (Deges)". Das 180 Meter lange und 3.300 Tonnen schwere Brückenteil aus Stahl muss vorerst vom Montageplatz aus 64 Meter nach Süden hin zur Elbe gezogen werden.

Um das riesige Teil bewegen zu können, sind vier Verschublagerachsen erforderlich. Jede Achse ist dabei mit vier Arbeitskräften besetzt, die über Funkkontakt verbunden sind. "Es gibt Haverie- und Stoppszenarien", sagt Bauleiterin Fiedler. Gezogen wird das Teil über 33 Stahlseile, sogenannte Litzen. Mit einer Geschwindigkeit von zehn Metern pro Stunde wird das Brückenteil bewegt.

Bilder A14-Baustelle: Tonnenschweres Brückenstück wird Richtung Elbe gezogen

Überbauverschub Takt 1: Verschublager und Seitenführung Bildrechte: DEGES
Überbauverschub Takt 1: beide Litzenheber am nördlichen Widerlager Bildrechte: DEGES
Überbauverschub Takt 1: Litzenbündel mit 15 Litzen auf der Westseite Bildrechte: DEGES
Überbauverschub Takt 1: Befestigung Litzenbündel am Überbauende mit Traversen Bildrechte: DEGES
Visualisierung der neuen Elbebrücke zwischen Seehausen (Sachsen-Anhalt) und Wittenberge (Brandenburg) Bildrechte: MDR

"Das Brückenteil ist dann aber noch immer nicht an seinem endgültigen Bestimmungsort", sagt die Bauleiterin. Noch drei weitere vormontierte Brückenteile sind zu fertigen. Mit jedem fertigen Teil werden auch die vorherigen Teile weitergeschoben. "Besonders spannend wird es dann noch mal am Ende", sagt Bauleiterin Fiedler. Vermutlich im Januar 2026 wird das letzte Teil verschoben: Für diesen finalen Vorgang ist dann ein schwimmendes Ponton erforderlich, das als Stütze auf der Elbe gebraucht wird.

A14: Brückenbau im Zeitplan

"Wir sind im Zeitplan, was den Brückenbau über die Elbe angeht", sagt Bauleiterin Fiedler. Bei der südlichen Vorlandbrücke sieht das anders aus. "Durch das Hochwasser sind wir dort um drei Monate im Verzug", sagt sie. "Das können wir aber noch aufholen", so Fiedler. Im Verlauf des Jahres 2026 soll die Brücke fertig sein. Es sind 417 Millionen Euro veranschlagt.

Fertige Brücke soll Umleitungsstrecke für B198 werden

Wenn der Bau fertig ist, dann kann die Brücke allerdings immer noch nicht als Autobahnbrücke benutzt werden. Erst dann beginnt der Bau der parallel verlaufenden B189-Brücke. Diese ist derartig marode, so dass sie komplett ersetzt werden soll. Während der Bauzeit soll die A14-Brücke als Umleitungsstrecke genutzt werden.

       

Mehr zum Thema: A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt

MDR (Bernd-Volker Brahms, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 14.04.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. April 2024 | 08:30 Uhr

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