SchnellfahrstreckeStendal büßt bis Herbst viele ICE- und IC-Halte ein
Bis zum Herbst finden an der Schnellfahrstrecke Berlin-Stendal-Hannover Bauarbeiten statt. In der Zeit werden weniger ICE- und IC-Züge auf der Trasse unterwegs sein können. Stendal verliert dadurch rund die Hälfte seiner Fernverkehrshalte. Magdeburg hingegen kann sich über zusätzliche Zugverbindungen freuen: nach Berlin und in die Niederlande.
- Bis 1. Oktober finden auf der ICE-Schnellfahrstrecke Berlin-Stendal-Hannover verschiedene Bauarbeiten statt.
- Stendal verliert in der Zeit einen Großteil seiner Fernverkehrsanbindungen.
- Magdeburg hingegen profitiert von zusätzlichen ICE- und IC-Halten.
Die Deutsche Bahn hat am Montag mit Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecke Berlin-Stendal-Hannover begonnen. Wie das Unternehmen mitteilte, werden bis zum 1. Oktober an mehreren Stellen Gleise erneuert. Dadurch komme es zu abschnittsweisen Sperrungen, was Auswirkungen auf den Zugverkehr hat. Im Fernverkehr kommt es während der Bauarbeiten zu Ausfällen und Zugumleitungen. Stendal verliert rund die Hälfte seiner ICE- und IC-Halte.
Was wird gebaut?Laut DB werden vom 18. Juli bis 19. August in Brandenburg zwischen Nennhausen und Wustermark Gleise erneuert. Vom 29. August bis 1. Oktober werden schließlich in Sachsen-Anhalt zwischen Oebisfelde und Nahrstedt bei Stendal Schienen aufbereitet und geschliffen. Das bedeutet, das Profil der Gleise wird korrigiert, Grate werden entfernt. Dadurch rollen Züge ruhiger. Während der Arbeiten wird der Zugverkehr für beide Richtungen nur über ein Gleis abgewickelt.
Magdeburg profitiert von Umleitungs-Lage
Laut Bahn werden demnächst meist neun Fernzüge pro Tag in Stendal halten. Regulär sind es über 20. Auf der IC-Linie Berlin-Stendal-Amsterdam werden nahezu alle Züge umgeleitet, sie fahren ab Hannover über Magdeburg. Damit profitiert die Landeshauptstadt von zusätzlichen täglichen Fernverkehrsverbindungen aus und nach Berlin sowie in die Niederlande.
Ein Großteil der ICE-Züge auf der Schnellfahrstrecke soll nach Bahn-Angaben zwischen Hannover und Berlin ausfallen. Ein Teil dieser Züge wird aber ebenfalls über Magdeburg umgeleitet. So entstehen einige zusätzliche Direktverbindungen aus und nach Köln und Berlin. Anders als die umgeleiteten IC-Züge halten die umgeleiteten ICE-Züge teilweise auch in Potsdam und der Stadt Brandenburg.
Im Regionalverkehr kommt es ebenfalls zu Fahrplanänderungen. Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) hat für die Regionallinie RE4 zwischen Stendal, Rathenow und Berlin einen Baustellenfahrplan veröffentlicht.
Vom 24. bis zum 29. August muss der Fernverkehr in Stendal ganz aussetzen. Hier wird laut DB an Weichen gearbeitet. Besserung ist für die Kreisstadt erst ab dem 19. September in Sicht. Dann sollen die Fernzüge auf der Linie Berlin-Köln/Düsseldorf zweistündlich in Stendal halten.
Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen
Wegen der Bauarbeiten müssen Bahnreisende mit Verspätungen im Fernverkehr rechnen. Durch die Umleitung über Magdeburg verlängern sich zudem die Fahrzeiten – Züge kommen bis zu 60 Minuten später an oder fahren bis zu 60 Minuten früher los.
Reisende sollten vorab über ihre geplante Verbindung informieren. Bei Fahrplanänderungen ist die Zugbindung bei Sparpreis-Tickets aufgehoben. Außerdem gelten im Fall von Verspätungen die üblichen Fahrgastrechte und Erstattungsmöglichkeiten.
MDR (André Plaul)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Juli 2022 | 08:00 Uhr
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