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Im ländliche Raum gebe es bei den Notdiensten außerhalb der Praxisöffnungszeiten ein Problem. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Vor allem auf dem LandTierärzte sehen zunehmend Probleme bei flächendeckender Versorgung

15. Januar 2023, 15:09 Uhr

Eine flächendeckende Versorgung ist vor allem im landlichen Raum in Sachsen-Anhalt ein Problem. So müssen die Besitzer der Tiere längere Wege in Anspruch nehmen. Das läge vor allem daran, dass es weniger Tierärtze mit eigener Praxis gibt und keine Kliniken, die rund um die Uhr geöffnet haben.

Die Tierärzte in Sachsen-Anhalt sehen eine flächendeckende Versorgung als zunehmend schwierig an. Insbesondere im ländlichen Raum gebe es bei den Notdiensten außerhalb der Praxisöffnungszeiten ein Problem, sagte der Vizepräsident der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt, Falk Salchert.

Ihmzufolge gebe es keine Tierklinik mehr im Land, die rund um die Uhr arbeite, sondern es gebe nur noch Tagestierkliniken. Bei Problemfällen, die in der Nacht aufträten, müssten Tierhalter teils längere Wege auf sich nehmen. Unter Umständen müssten sie nach Leipzig, Braunschweig oder Hannover fahren, wo die tierärztlichen Ausbildungsstätten seien.

Weniger Tierärzte mit eigener Praxis

Aus Sicht der Tierärztekammer muss zunächst erreicht werden, dass bei den Notdienstbereitschaften tatsächlich nur Notfälle landen. In vielen Fälle seien die Sprechzeiten bei den Tierärzten ohnehin schon sehr lang.

Es gebe immer weniger Tierärzte mit eigener Niederlassung in Sachsen-Anhalt. Die Zahl der angestellten Tierärzte nehme zu. "Wir beobachten das gleiche Phänomen wie in anderen Bereichen des Lebens auch, dass die Kolleginnen und Kollegen mehr Freizeit haben wollen, und auch die Arbeitszeiten, die Stunden, die geleistet werden, nicht mehr dieselben sind", sagt Salchert.

Die Bundestierärztekammer geht davon aus, dass Praxisinhaber im Regelfall 60 Wochenstunden Arbeit leisteten, angestellte Tierärzte 40 Stunden und weniger. Allein daraus ergäben sich weniger mögliche Behandlungsstunden in den Praxen. Die Landestierärztekammer rechnet damit, dass es weiter zu Engpässen in der Versorgung kommt.

Insgesamt 800 Tierärzte in Sachsen-Anhalt

Laut der Tierärztekammer sind in Sachsen-Anhalt 800 Tierärzte tätig. 334 arbeiteten in einer eigenen Niederlassung. In den Praxen seien 196 weitere Tierärztinnen und Tierärzte angestellt. Im öffentlichen Veterinärwesen sind den Angaben zufolge 185 Ärzte tätig. Weitere arbeiten in Forschung und Lehre oder bei der Bundeswehr.

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dpa, MDR (Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 15. Januar 2023 | 13:00 Uhr

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