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LebensgefahrBundespolizei und Bahn warnen vor Gleisüberquerungen in Pulsnitz

14. Dezember 2022, 12:44 Uhr

Jeder weiß es: Das Überqueren von Eisenbahngleisen an dafür nicht vorgesehenen Stellen ist lebensgefährlich und deshalb verboten. In Pulsnitz hat sich diese Unsitte allerdings etabliert. Bundespolizei und Deutsche Bahn gehen dagegen vor - mit Aufklärung und mit Strafen.

Gerade jetzt im Schnee wird es deutlich: Am Bahnhof Pulsnitz scheinen viele Menschen einfach über die Gleise zu laufen. Die Fußabdrücke sind untrüglich. Bundespolizei und das Präventionsteam der Deutschen Bahn kennen das Problem. Sie klären vor Ort auf, verhängen aber auch Bußgelder. Wird der Zugverkehr behindert, gilt das als gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und kann ein Strafverfahren nach sich ziehen. Schon mehrfach hätten Züge in Pulsnitz stark abbremsen müssen, weil Menschen über die Gleise liefen, hieß es bei einer Kontrolle vor Ort.

Bundespolizei erwischt "Gleislatscher" jeden Alters

Ein Sprecher der Bundespolizei weiß, dass Kindern und Jugendlichen die Gefahr nicht bewusst sei. Aber auch ältere Menschen, manche sogar gehbehindert mit Krücken, würden die Abkürzung nutzen. Dafür hat die Bundespolizei gar kein Verständnis. Das Argument, man kenne doch den Fahrplan, lassen die Beamten nicht gelten. Es können Züge verspätet sein oder auch außerplanmäßige Güterzüge durch den Bahnhof rollen.

Verkehrsverbund hat nur eine Beschwerde zu knappem Anschluss

Beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) ist das Problem auch bekannt. Seit der Takt auf der S8 zwischen Dresden und Kamenz früh und nachmittags verstärkt wurde, werde der zweite Bahnsteig in Pulsnitz benötigt. Von diesem führt der Fußweg rund 300 Meter über einen Bahnübergang zur Bushaltestelle - offenbar sparen sich etliche Umsteiger den Umweg. Über- oder Unterführungen für Fußgänger gibt es am Bahnhof Pulsnitz keine.

Der Sprecher des VVO, Christian Schlemper, bittet um Hinweise, sollten Anschlüsse zu knapp bemessen sein. Einmal im Monat gibt es eine Fahrplankonferenz. Dort könnten Abfahrten von Bussen um Minuten verschoben werden. Die Busse erhalten über das Rechnergestützte Betriebsleitsystem zudem einen Hinweis, wenn der Zug Verspätung hat. In Absprache mit dem Dispatcher des Verkehrsbetriebs könne der Busfahrer warten, sofern dadurch keine anderen Anschlüsse verloren gehen oder sich der weitere Einsatz des Fahrzeugs verzögert. Zu Anschlussproblemen in Pulsnitz läge dem Verkehrsverbund bislang nur eine schriftliche Eingabe vor, so der Sprecher.

MDR (lam)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Dezember 2022 | 19:00 Uhr