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VereinslebenHoyerswerda-OB: Ende der Sportbund-Förderung hat finanzielle Gründe

16. Juli 2022, 16:05 Uhr

Die Auflösung des Sportbundes Lausitz Seenland bewegt die Gemüter in und um Hoyerswerda. Oberbürgermeister Ruban-Zeh bezog dazu bei MDR SACHSEN Stellung. Die beiden Kintertagesstätten sollen erhalten bleiben. Und Hoffnung gibt es auch für den "Knappenman"-Triathlon.

Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh hat die wegfallende Unterstützung für den Sportbund Lausitzer Seenland mit finanziellen und steuerlichen Erwägungen begründet.

80.000 Euro Umsatzsteuer würden fällig

Der SPD-Politiker sagte MDR SACHSEN, die Stadt müsse den Haushalt ab 2023/2024 konsolidieren: "Wir können aktuell nicht mehr Geld ausgeben."

Zudem gebe es eine neue Steuergesetzgebung für Kommunen. Deshalb würde ab 2023 für den Sportbund eine Umsatzsteuer von 80.000 Euro fällig werden. "Diese Summe, die den Haushalt extra belastet hätte, wollte eine Mehrheit des Stadtrats dann am Ende nicht bezahlen", so Ruban-Zeh.

Weder Fusion mit dem SC noch Vereinsgründung

Eine steuerlich passende Lösung sei es gewesen, einen neuen Großverein, mit dem SC Hoyerswerda und dem Sportbund, zu gründen. Oder der Sportbund hätte sich alleine zu einem eigenständigen Sportverein umfirmiert. Doch diese Lösungen seien nicht zustande gekommen, auch weil sich kein Verantwortungsträger beim Sportbund dafür gefunden hätte. Ruban-Zeh war selbst bis zur seiner OB-Wahl sieben Jahre lang Präsident des SC Hoyerswerda. Gerade deshalb habe er sich bis zum Ende aus diesen Diskussionen herausgehalten.

Sport-Kitas "Wirbelwind" und "Sausewind" sollen bleiben

Nicht rütteln will der Oberbürgermeister an den beiden bisherigen Sportbund-Kindertagesstätten "Wirbelwind" und "Sausewind". Die auf Sport und gesunde Ernährung fußenden Einrichtungen sollen fortgeführt werden. Beim Jahnstadion und dem Sportforum, beide ebenfalls verwaltet vom Sportbund, gebe es bereits ein Übernahme-Angebot. Von wem wollte Ruban-Zeh nicht sagen.

"Manpower steht im Rathaus bereit"

Um den Aufgaben des Sportbundes nun auch innerhalb des Rathauses gerecht zu werden, stünde "Manpower bereit". Man habe "ganz viele Prozesse digitalisiert", so gebe es unter anderem ein "Tool zur künftigen Sportstättenvergabe: Da kann man sich bei Bedarf eintragen. Wir üben das", so der Oberbürgermeister.

Der "KnappenMan"-Triathlon Bildrechte: Sportbund Lausitzer Seenland

Hoffnung auf "Knappenman"-Triathlon 2023

"Sehr freuen" würde er sich über eine Fortführung des Triathlons "Knappenman". Nachdem der Veranstalter, der Sportbund Lausitzer Seenland, das größte Sportereignis in der Region in diesem Jahr abgesagt hat, suchen der Landkreis Bautzen und die Gemeinde Lohsa eine Lösung für das kommende Jahr. Laut Vize-Landrat Udo Witschas gab es bereits Gespräche, damit der "Knappenman" 2023 wieder an den Start gehen kann.

Trägerverein für Triathlon?

So sei die Gründung eines Trägervereins denkbar, der die Aufgaben übernehmen könne. Außerdem gebe es sehr viele Unterstützungsangebote. Der Triathlon sollte eigentlich Ende August am Dreiweiberner See stattfinden, dem Sportbund war das finanzielle Risiko aber zu groß. Der Dachverband der Sportvereine in und um Hoyerswerda mit 44 Vereinen und 6.143 Mitgliedern plant nach einer Änderung der Sportförderrichtlinie der Stadt seine Auflösung. Diese soll in einer außerordentlichen Generalversammlung am 17. August beschlossen werden.

Quelle: MDR (cke)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | SACHSENSPIEGEL | 14. Juli 2022 | 19:00 Uhr

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