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MotorsportHelfer im Hintergrund: Ohne sie geht nichts bei der Lausitz-Rallye

04. November 2022, 11:22 Uhr

Die Lausitz-Rallye in Boxberg zieht Motorsport-Begeisterte aus ganz Europa an. Doch ohne die rund 500 freiwilligen Helfer wäre das Event kaum zu stemmen. Wir stellen zwei Ehrenamtliche vor, die bei dem Rennen viel Verantwortung für die Sicherheit von Fahrern und Gästen übernehmen.

Die Motoren dröhnen bis der Boden bebt, als der kleine Ford Fiesta Rallye2 eines tschechischen Teams in der Boxberger Feuerwache vorfährt. In der Halle findet die technische Abnahme statt, das heißt, es wird überprüft, ob die Wagen allen Normen des Wettbewerbs entsprechen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass sie an den Testläufen am Freitag und dem eigentlichen Rennen am Sonnabend teilnehmen dürfen. Kaum ist der Turbo-Fiesta zum Stehen gekommen, kommt eine Schar von Sachverständigen, öffnet Türen und Motorhaube und inspiziert alles ganz genau: Hält das Team die Sicherheitsvorschriften ein, zum Beispiel in Bezug auf Käfig und Feuerlöscher? Und geht alles fair zu oder gibt es Manipulationsversuche, etwa durch unzulässige Ventile?

Unfälle: "Die negative Seite des Rennsports"

Das Prüf-Team arbeitet ehrenamtlich. Geleitet wird es von Uwe Führer aus Thüringen. Er ist Obmann der technischen Kommissare, so werden die Prüfer genannt. "Wenn irgendetwas sein sollte, bin ich der Mann, der dafür gerade stehen muss", sagt er. Warum tut er sich das an? "Weil es mir ganz einfach Spaß macht, zu sehen, was die Fahrer für eine Leistung bringen, wie sie ihre Fahrzeuge beherrschen," erklärt der 62-jährige, der sonst als Prüfingenieur beim TÜV arbeitet. Belohnt wird er für sein Engagement mit Einblicken unter die Motorhauben der Rallye-Fahrzeuge, die sonst wohl kaum ein Fan bekommt. Weniger Freude bereiten ihm die Unfallberichte, die er erstellen muss, wenn es knallt. "Das ist dann die negative Seite des Rennsports."

Seit 24 Jahren ehrenamtlich dabei

Für den Fall, dass es Unfälle gibt, unterstützt auch Ronny Doster die Rallye-Veranstalter ehrenamtlich. Der 43-jährige Boxberger ist Versandleiter in einem pharmazeutischen Unternehmen und Wehrleiter der freiwilligen Feuerwehr vor Ort. Bei der Lausitz-Rallye leitet er den Einsatz der beteiligten Feuerwehen. Als ehrenamtlicher Helfer ist er schon seit 24 Jahren dabei.

"Gott sei Dank" sei es in den letzten Jahren nicht mehr zu schweren Unfällen gekommen. Meistens seien es nur Blechschäden oder technische Defekte. "Dann räumen wir die Strecke mit einem unserer Fahrzeuge, damit die anderen Teilnehmer ihre Rallye fortsetzen können."

Stolz auf die Region

Bei Ronny Doster ist es weniger die Rennsport-Begeisterung, die ihn antreibt: "So ein bisschen Motorsport-fanatisch sind wir alle. Aber wenn man das 24 Jahre lang macht, ist das nicht mehr ganz so interessant. Und wir haben halt auch immer den Nachteil, dass wir an Start- oder Rettungspunkten stehen. Wir sehen die Autos also nur ganz kurz vorbeifahren", erklärt er.

Trotzdem ist er schon ein Vierteljahrhundert als Helfer dabei. Und als Einsatzleiter trägt er eine riesige Verantwortung. Warum macht er da? Diese Frage scheint sich für ihn gar nicht zu stellen. "Wir engagieren uns natürlich für die Lausitz-Rallye, die wird ja von einem Verein aus unserer Heimat veranstaltet", sagt er. Da sei man als Feuerwehr selbstverständlich bereit, im Auftrag der Gemeinde zu unterstützen.

"Wir sind stolz, dass es in unserer Region so etwas gibt", sagt der Boxberger. "Und die Teilnehmer, mit denen ich ins Gespräch komme, die freuen sich jedes Mal hierher zu kommen und die Atmosphäre ist super."

Darum geht'sSportlich wird es spannend am Samstag, nicht nur weil es eine neue Auflage des mittlerweile traditionellen Duells zwischen den Einheimischen Matthias Kahle und Anders Gröndal geben wird.

Zum dritten Mal dürfen die Lausitzer den Endlauf der FIA European-Rally-Trophy austragen. Neu hinzu kommt die AvD-Rallye-Meisterschaft. Um den Ansprüchen an den Wettkampf gerecht zu werden, wechselt das Rallyehauptquartier wieder zurück an den Bärwalder See in die Touristeninformation. Davor wird auch die Startrampe aufgebaut und auch die Siegerehrung wird hier am Bärwalder See gefeiert. Wichtig für Motorsport-Fans: Der Serviceplatz ist nur wenige Schritte entfernt beim "Sternencamp". Dort können die Zuschauer den Schraubern direkt über die Schulter gucken.

Am Freitag ab 16 Uhr beginnt der sogenannte Shakedown, also die Testläufe.
Ab Samstag um 7 Uhr zählt es dann, denn dann beginnt der eigentliche Wettbewerb der 25. Lausitz-Rallye.

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MDR

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 04. November 2022 | 16:30 Uhr

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