Vor WalpurgisnachtFeuerwehr muss Waldbrand und vorzeitige Hexenfeuer in Oberlausitz löschen
Die Feuerwehr ist in der Nacht zum Dienstag zu mehreren Bränden rings um Großhennersdorf im Landkreis Görlitz ausgerückt. Zuerst hatte am Montagabend gegen 22:45 Uhr ein vorbereiteter Stapel für das Hexenfeuer gebrannt.
Nur drei Stunden später wurden die Kameraden in einen Wald zwischen Großhennersdorf und Bernstadt gerufen, wo Holzstämme brannten. Die Polizei Görlitz beziffert den Sachschaden im Wald auf 100 Euro und ermittelt wegen Brandstiftung. In Teilen der Landkreise Bautzen und Görlitz wurde am Dienstag die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 ausgerufen.
Drittes Feuer innerhalb weniger Stunden
Während des Nachteinsatzes im Wald wurde wenige Kilometer davon entfernt in Großhennersdorf ein Hexenfeuer vorzeitig entzündet. Nach Angaben der Feuerwehr hatte sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte das Feuer dort stark entwickelt und wurde vom Wind angefacht. Die Kameraden waren bis zum Dienstagmorgen damit beschäftigt, den Brand zu löschen.
Polizei kritisiert vorzeitiges Abbrennen
Die Polizeidirektion Görlitz hat von Sonnabend bis Dienstagfrüh 21 vorzeitig abgebrannte Hexenfeuer gemeldet bekommen. Dass in den Dörfern Brandwachen an vorbereiteten Holzstapeln gehalten werden und man versuche, sich gegenseitig die Haufen anzuzünden, sei durchaus bekannt, sagte der Polizeisprecher Kai Siebenäuger: "Aber so massiv wie in diesem Jahr, gab es das in den Vorjahren nicht."
So massiv wie in diesem Jahr, gab es das in den Vorjahren nicht.
Kai Siebenäuger | Sprecher der Polizeidirektion Görlitz
Neben vielerlei Sachbeschädigungen wie verbrannter Rasen auf Sport- oder Gemeindeplätzen, würden die Kräfte der Feuerwehr unnötig gebunden und vor allem viel Vorarbeit von Vereinen zerstört, die sich auf ein Fest in Gemeinschaft am 30. April vorbereitet hatten. "Diese vorzeitige Zerstörung ist nicht der Brauch, der zur Walpurgisnacht gehört", kritisierte der Polizeisprecher.
MDR (kk)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 30. April 2024 | 06:30 Uhr