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Möwen sind nicht nur am Meer zu finden. Viele zieht es an Süßgewässer. Dort können sie den gefährlichen Vogelgrippe-Erreger auf andere Vogelarten auch in Haltungen übertragen. (Symbolbild) Bildrechte: imago/BildFunkMV

GeflügelpestJetzt auch tote Möwen an Seen bei Görlitz entdeckt

26. Mai 2023, 05:00 Uhr

Die Gefahr einer Infektion mit der auch in Sachsen grassierenden Vogelgrippe besteht auch außerhalb von Gehegen und Ställen. Nach Funden im Landkreis Leipzig sind im Mai auch im Kreis Görlitz an dem Erreger verendete Möwen aufgetaucht. Die Landratsämter sind alarmiert und haben Geflügelhalter zu besonderer Umsicht und Hygiene aufgerufen.

  • Das Vogelgrippe-Virus wurde im Landkreis Görlitz neben Möwen auch bei Greifvögeln entdeckt.
  • Behörden geben Geflügelhaltern viele Verhaltenstipps zur Seuchenprävention.
  • An Seen besteht weiter hohe Infektionsgefahr für Vögel.

Am Quitzdorfer Stausee und am Berzdorfer See sind im Mai bei verendeten Möwen der Geflügelpesterreger H5N1 nachgewiesen worden. Wie das Landratsamt Görlitz mitteilte, wurde das Virus bereits im Februar bei Bussarden am Quitzdorfer Stausee nachgewiesen. Die Kadaver waren von Experten der Landesuntersuchungsanstalt für das Veterinärwesen in Dresden (LUA) untersucht worden. Weil immer wieder tote Wildvögel gefunden wurden, bleiben Geflügelausstellungen im Landkreis Görlitz weiterhin untersagt.

Tote Möwen auch im Leipziger Seenland

Zuvor waren auch im Raum Leipzig nahe des Zwenkauer und des Cospudener Sees an der Vogelgrippe verendete Möwen gefunden worden. Auch an einer Kiesgrube in Leipzig lagen tote Seevögel. Das Veterinäramt Nordsachsens hat die Geflügelhalter daraufhin zur Seuchenprävention aufgerufen. Auch das Landratsamt Görlitz hat den Haltern "dringend empfohlen", ihre Ausrüstung regelmäßig zu reinigen, zu desinfizieren und den direkten und indirekten Kontakt zu Wildvögeln zu verringern.

Vogelgrippegefahr weiter hoch an Seen

Wie eine Sprecherin des Görlitzer Landkreises warnte, ist der aktuelle seit Herbst 2021 andauernde Seuchenzug "die größte jemals in Europa und Nordamerika verzeichnete Vogelgrippe-Epidemie". Von Wasservogelarten und Möwen, die sich hin zu Süßwasserflächen im Binnenland bewegten, gehe demnach weiterhin ein hohes Risiko für die Übertragung der Infektionskrankheit aus. Dieses werde durch die steigenden Fallzahlen bei Vogelhaltungen verdeutlicht.

Der aktuelle seit Herbst 2021 andauernde Seuchenzug ist die größte jemals in Europa und Nordamerika verzeichnete Vogelgrippe-Epidemie.

Julia Bjar | Mitarbeitern für Öffentlichkeitsarbeit Landratsamt Görlitz

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MDR (wim)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 25. Mai 2023 | 15:00 Uhr